Hintergrund : Die USA und mögliche Vergeltungsaktionen in Syrien
Washington (dpa) - Seit Tagen richtet die Regierung von US-Präsident Donald Trump scharfe Warnungen an den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.
Falls dessen Truppen erneut Chemiewaffen einsetzen sollten, würden die USA und ihre Verbündeten darauf mit „schnellen und entschiedenen Maßnahmen“ antworten, erklärte etwa Trumps Vize Mike Pence.
Hinter den Kulissen werben die USA um Mitstreiter für eine mögliche Vergeltungsaktion. Wie der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, John Bolton, bestätigte, führt die Regierung Gespräche mit Frankreich und Großbritannien. Auch Bolton selbst drohte der syrischen Regierung: Sollte Assad chemische Waffen einsetzen, werde die Reaktion der USA „viel stärker“ ausfallen als bei den beiden früheren Militärinterventionen.
Das „Wall Street Journal“ zitierte am Wochenende US-Regierungskreise mit der Aussage, Assad habe seinem Militär grünes Licht für den Einsatz von Chlorgas in der letzten verbliebenen Rebellenhochburg Idlib gegeben. Darauf deuteten Geheimdienstinformationen hin, hieß es in dem Bericht.
Öffentlich hielt sich die US-Regierung dazu bedeckt. Pentagon-Sprecher Robert Manning etwa reagierte ausweichend auf die Frage, ob die USA Beweise dafür hätten, dass die syrische Regierung sich auf den Einsatz von Chemiewaffen vorbereite. Man beobachte die Lage sehr genau, erklärte er lediglich.
Der Generalstabschef des US-Militärs, Joseph Dunford, sagte am Samstag, das Pentagon führe mit dem Weißen Haus „routinemäßige Gespräche“ über mögliche militärische Optionen und halte Trump darüber auf dem Laufenden. Eine Entscheidung gebe es aber noch nicht.