Hintergrund Die Bundeswehr-Baustellen der Ursula von der Leyen

Berlin (dpa) - Der Bundeswehr fehlen Zelte, Schutzwesten und Winterkleidung für kommende Aufgaben in der Nato. Aber auch große Waffensysteme der Truppe sind nur bedingt einsatzbereit - in allen Teilstreitkräften.

Hintergrund: Die Bundeswehr-Baustellen der Ursula von der Leyen
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LUFTWAFFE: Der A400M gilt als modernstes militärisches Transportflugzeug der Welt. Aber an manchen Tagen ist keine einzige Maschine einsatzbereit. Deutschland hat 53 Maschinen beim Hersteller Airbus bestellt, um die ein halbes Jahrhundert alten Transportflugzeuge vom Typ Transall zu ersetzen. Die Auslieferung soll sechs Jahre länger dauern als bislang geplant. Was der Stolz der Luftwaffe sein sollte, macht nun immer wieder als Pannenflieger Schlagzeilen. Bei ihrer ersten Dienstreise mit einem A400M blieb Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen vergangenes Jahr in Litauen liegen - Triebwerkschaden.

MARINE: Seit das Unterseeboot U35 nach einer Havarie im Oktober 2017 mit einem beschädigten Ruderblatt in die Werft musste, fährt kein einziges deutsches U-Boot mehr. Alle sind in der Werft oder warten auf die Reparatur. Das Problem sind fehlende Ersatzteile. Im Kalten Krieg war das Materialdepot noch prall gefüllt. Wegen des Schrumpfkurses der vergangenen Jahre hat die Truppe keine auf Vorrat. Man muss lange warten, bis die Industrie nachliefert. Ende 2018 sollen zumindest drei U-Boote wieder fahren.

HEER: Für die Führung der Nato-Speerspitze im kommenden Jahr fehlt es neben Kleidung und Zelten auch an einsatzbereiten Kampfpanzern. Gründe seien die mangelnde Versorgung mit Ersatzteilen und ein hoher Wartungsaufwand, berichtete die „Welt“ vor wenigen Tagen. Die Funke Mediengruppe hatte im November berichtet, dass die Truppe mehr als die Hälfte ihrer Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 nicht einsetzen kann.

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