Deutsche Defizitquoten seit der Euro-Einführung

Wiesbaden/Frankfurt (dpa) - In der aktuellen Schuldenkrise tritt Deutschland als Stabilitätswächter auf. In der Vergangenheit tat sich Europas größte Volkswirtschaft selber oft schwer, die europäischen Schuldenregeln einzuhalten.

Eine Defizitquote von maximal 3,0 Prozent des nominalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) erlauben sich die Europäer seit ihrem Maastricht-Vertrag. Vereinfacht gesagt: Der Staat soll nur in begrenztem Umfang mehr Geld ausgeben als er einnimmt.

Im vergangenen Jahr verbesserte sich die Kassenlage der öffentlichen Haushalte Deutschlands dank der guten Konjunktur deutlich. Mit 1,0 Prozent Staatsdefizit hielt Deutschland erstmals seit 2008 wieder die Obergrenze des EU-Stabilitätspaktes ein.

Seit der Euro-Einführung im Jahr 1999 riss Deutschland nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes sieben Mal die Marke von 3,0 Prozent bei der Defizitquote: 2001 (3,1 Prozent), 2002 (3,8), 2003 (4,2), 2004 (3,8), 2005 (3,3), 2009 (3,2) und 2010 (4,3).

Vier Mal blieb die Defizitquote in dem vorgegebenen Rahmen, neben 2011 auch in den Jahren 1999 und 2006 (beide 1,6) sowie 2008 (0,1).

Im Jahr 2007 gelang der öffentlichen Hand - dazu zählen Bund, Länder, Gemeinden und Sozialkassen - in Deutschland erstmals seit der Wiedervereinigung aus eigener Kraft ein kleiner Überschuss. Auch für das Jahr 2000 wurde ein Überschuss verbucht - allerdings wegen eines Sondereffekts aus der Versteigerung der UMTS-Mobilfunklizenzen.

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