Chronologie Der Wahlkampf in den USA

Washington (dpa) - Es ist Sommer 2015, etwa eineinhalb Jahre vor der Präsidentenwahl in den USA, steigt ein Mann auf eine Rolltreppe in Manhattan. Donald Trump winkt den umstehenden Menschen zu, streckt seinen Daumen in die Höhe.

Der Unternehmer will Kandidat der Republikaner werden. Hillary Clinton bewirbt sich bei den Demokraten. Ein Rückblick auf einen Wahlkampf der Extreme:

18. Juli 2015: Trump findet, der ehemalige Präsidentschaftskandidat und Vietnam-Veteran John McCain sei kein Kriegsheld. „Trump ist nach Beleidigung erledigt“, titelt die „New York Post“.

06. August 2015: In einer TV-Debatte treten zehn der republikanischen Bewerber gegeneinander an. Trump beleidigt später die Moderatorin Megyn Kelly.

14. Oktober 2015: Bernie Sanders, der für die Demokraten kandidieren will, nimmt seine Konkurrentin Hillary Clinton bei einer TV-Debatte in Schutz: „Das amerikanische Volk hat die Diskussion über ihre verdammten E-Mails satt.“

22. Oktober 2015: Clinton muss elf Stunden lang in einem Ausschuss Fragen zum Anschlag von Bengasi 2012 beantworten.

22. November 2015: Trump sagt, er würde Waterboarding - also vorgetäuschtes Ertränken - wieder als Verhörmethode einführen.

07. Dezember 2015: Nach einem Terrorangriff in San Bernardino fordert Trump ein komplettes Einreiseverbot für Muslime.

28. Januar 2016: Trump boykottiert eine TV-Debatte. Er tritt stattdessen anderswo auf, um Geld für Veteranen zu sammeln.

01. Februar 2016: Beim Auftakt der Vorwahlen in Iowa gewinnt bei den Republikanern der texanische Senator Ted Cruz, Trump kommt nur auf den zweiten Platz. Clinton siegt sehr knapp vor Sanders.

06. Februar 2016: Trump sagt, er wolle noch viel schlimmere Verhörmethoden als Waterboarding einsetzen.

09. Februar 2016: Sanders und Trump gewinnen in New Hampshire.

18. Februar 2016: Papst Franziskus sagt, Trump verhalte sich unchristlich. Trump sagt, Franziskus sei von Mexikos Regierung irregeleitet worden.

01. März 2016: Trump und Clinton gehen als klare Sieger aus dem „Super Tuesday“ mit Vorwahlen in mehreren Bundesstaaten hervor.

08. März 2016: Trump siegt in weiteren Staaten. Einige Republikaner reden über eine Kampfabstimmung auf dem Parteitag. Clinton gewinnt auch, hat aber weiter Probleme. Es ist Halbzeit.

21. März 2016: Trump sagt, er wolle weniger für die Nato zahlen.

29. März 2016: Trump meint, es wäre für Japan oder Südkorea besser, wenn sie Atomwaffen besäßen.

31. März 2016: Trump sagt, Frauen müssten für Abtreibungen bestraft werden.

03. Mai 2016: Trump gewinnt die Vorwahl in Indiana. Cruz und John Kasich steigen aus dem Rennen aus. Clinton verliert gegen Sanders.

26. Mai 2016: Trump hat genügend Delegierte für die Präsidentschaftskandidatur zusammen.

6. Juni 2016: Clinton erreicht die notwendige Zahl an Delegierten.

5. Juli 2016: Das FBI empfiehlt, in der E-Mail-Affäre keine Anklage gegen Clinton zu erheben.

12. Juli 2016: Sanders erklärt seine Unterstützung für Clinton.

15. Juli 2016: Trump macht den Gouverneur Mike Pence zu seinem Vizepräsidentenkandidaten.

21. Juli 2016: Trump ist offiziell Präsidentschaftskandidat.

22. Juli 2016: Clinton macht den ehemaligen Gouverneur Tim Kaine zu ihrem Vizepräsidentenkandidaten.

23. Juli: Wikileaks veröffentlicht gehackte E-Mails der Demokraten. Einen Tag später tritt die Parteivorsitzende Debbie Wasserman Schultz zurück.

29. Juli 2016: Clinton ist offiziell Präsidentschaftskandidatin.

31. Juli 2016: Trump sorgt mit Äußerungen über die muslimischen Eltern eines getöteten US-Soldaten für eine Kontroverse.

11. September 2016: Clinton verlässt eine Gedenkfeier frühzeitig. Sie hat eine Lungenentzündung und muss pausieren.

16. September 2016: Trump erkennt erstmals an, dass Präsident Barack Obama in den USA geboren wurde - behauptet aber, Clintons Seite habe die Zweifel daran in die Welt gesetzt.

19. September 2016: Nach der Explosion eines Sprengsatzes in Manhattan mit vielen Verletzten reagiert Trump schneller als Clinton und sammelt Punkte. Sie kontert, Trumps Rhetorik fördere Terrorismus.

27. September 2016: Erstes TV-Duell der beiden. Trump patzt, lässt sich von der sehr ruhigen Gegnerin provozieren, verliert sich in langen Antworten.

02. Oktober 2016: Die „New York Times“ berichtet, dass Trump mit Abschreibungen möglicherweise 18 Jahre lang massiv Steuern sparte.

07. Oktober 2016: US-Sicherheitsbehörden werfen Russland vor, mit Hackerangriffen Einfluss auf den Präsidentschaftswahlkampf zu nehmen.

08. Oktober 2016: Ein Video aus dem Jahr 2005 mit vulgären Äußerungen über Frauen bringt Trump in Bedrängnis. Mehrere Frauen melden sich in der Folgezeit mit dem Vorwurf, Trump habe sie sexuell bedrängt.

09. Oktober 2016: Das zweite TV-Duell zwischen Trump und Clinton gerät zur Schlammschlacht. Er fordert eine Haftstrafe für seine Gegnerin wegen ihrer E-Mail-Affäre. Sie bezichtigt ihn der Lüge.

12. Oktober 2016: Die Republikaner gehen auf Abstand zu dem umstrittenen Kandidaten.

18. Oktober 2016: Ecuador kappt den Internet-Zugang von Wikileaks-Gründer Julian Assange und begründet das mit den Veröffentlichungen über Hillary Clinton im Wahlkampf.

19. Oktober: Letzte TV-Debatte vor der Wahl. Trump sorgt für einen Eklat. Er wolle das Ergebnis der US-Präsidentenwahl nicht unbedingt akzeptieren. Die Führung der Republikaner widerspricht ihm.

22. Oktober 2016: Im Falle eines Wahlsieges will Trump mit einem 100-Tage-Plan sofort nach Antritt einen radikalen Wandel einleiten.

23. Oktober 2016: Trump weist die Anschuldigungen, er habe Frauen belästigt, zurück: „Sie alle haben gelogen, um meinem Wahlkampf zu schaden.“ Er wolle sie verklagen.

24. Oktober 2016: Zwei Wochen vor der Wahl ist Clinton klare Favoritin. In Umfragen liegt sie bis zu zwölf Prozentpunkte vorne.

Ende Oktober 2016: Eine Ankündigung des FBI, weitere E-Mails in der Affäre um Clinton zu prüfen, sorgt tagelang für Schlagzeilen.

08. November 2016: Die Präsidentschaftswahl.

18. Dezember 2016: Wahlmänner bestimmen formell den Präsidenten.

20. Januar 2017: Amtseinführung des 45. US-Präsidenten.

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