Porträt : Christian Sewing: Vom Auszubildenden an die Spitze
Frankfurt/Main (dpa) - Nun soll es also Christian Sewing richten. Der Westfale, der sein Handwerk 1989 in einer Filiale der Deutschen Bank in Bielefeld lernte, wird mit 47 Jahren der jüngste Konzernchef, den Deutschlands größtes Geldhaus je hatte.
Erstmals seit dem früheren Bankchef Rolf Breuer sitzt damit wieder ein Manager auf dem Chefsessel in den Frankfurter Zwillingstürmen, der das Geldhaus von Beginn seiner Laufbahn an kennt.
Sewing, zuletzt Chef des Privat- und Firmenkundengeschäfts der Deutschen Bank, soll das Institut nach drei Verlustjahren wieder zurück auf Erfolgskurs führen - und er weiß, worauf er sich einlässt: „Die Herausforderung für uns alle ist groß“, schreibt er am Tag nach seiner Ernennung an die knapp 100.000 Mitarbeiter des Dax-Konzerns. „Das Amt, das ich nun antrete, betrachte ich mit viel Respekt, seit ich 1989 als Auszubildender bei der Deutschen Bank begann.“
Bis auf ein zweijähriges Intermezzo bei der Deutschen Genossenschafts-Hypothekenbank (2005-2007) verbrachte Sewing sein Berufsleben bei der Deutschen Bank: Von der Ausbildung als Bankkaufmann über ein berufsbegleitendes Studium an der Bankakademie in Bielefeld und Hamburg und schließlich seit 2015 als Mitglied des Vorstands. Im vergangenen März war er gemeinsam mit dem nun scheidenden Investmentbanker Marcus Schenck zum stellvertretenden Vorstandschef befördert worden.