Seit Ausrufung des „Kalifats“ Aufstieg und Niederlagen des IS

London (dpa) - Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ging aus einem Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida im Irak hervor. Ein Rückblick:

9./10. Juni 2014: IS-Extremisten bringen Mossul vollständig unter Kontrolle. Von der nordirakischen Metrople aus überrannte der IS weite Teile des Landes.

29. Juni 2014: Sunnitische Dschihadisten rufen in den von ihnen eroberten Gebieten in Syrien und im Irak ein „Kalifat“ aus. Erster „Kalif“ des vermeintlichen Gottesstaates ist Abu Bakr al-Bagdadi.

August: Die USA fliegen erste Angriffe im Nordirak. Die Enthauptung des US-Journalisten James Foley schockiert die Welt. In den folgenden Monaten verbreitet der IS im Internet weitere Videos mit der Ermordung zweier US-Bürger und zweier Briten.

September: Frankreich startet Luftangriffe im Irak. Einige Tage später bombardieren das US-Militär und Luftstreitkräfte von arabischen Partnerländern erstmals IS-Stellungen in Syrien.

Dezember: Kurdische Soldaten beenden mit Hilfe internationaler Luftangriffe die Belagerung des Sindschar-Gebirges nahe der IS-Hochburg Mossul. Im August waren Zehntausende Angehörige der jesidischen Volksgruppe vor den Dschihadisten in die Berge geflohen.

Januar 2015: Nach monatelangen Kämpfen vertreiben kurdische Kämpfer den IS aus der nordsyrischen Stadt Kobane an der türkischen Grenze.

Februar: Ein Video zeigt, wie ein gefangener jordanischer Pilot bei lebendigem Leib verbrannt wird.

März: Irakische Kräfte erobern die strategisch wichtige Stadt Tikrit zurück, die die Extremisten im Juni 2014 besetzt hatten.

April: IS-Kämpfer dringen in Ramadi 100 Kilometer westlich von Bagdad ein. Tausende Iraker fliehen vor dem Terror Richtung Bagdad.

Mai: Die Terrormiliz bringt Ramadi vollständig unter ihre Kontrolle. Kurden erobern IS-Gebiete in Nordsyrien.

Juli: Türkische Kampfjets fliegen erstmals Angriffe auf IS-Stellungen in Syrien.

August: Der IS enthauptet den früheren Chef-Archäologen der irakischen Oasenstadt Palmyra und sprengt den rund 2000 Jahre alten Baaltempel und den Tempel Baal-Schamin. Nach US-Angaben stirbt die Nummer zwei der Terrormiliz, Hadschi Mutas, bei einem Luftangriff im Irak.

November: Eine Drohne tötet den IS-Extremisten „Dschihadi John“. In Propagandavideos war zu sehen, wie er mehrere Geiseln exekutiert hatte.

März 2016: US-Verteidigungsminister Ashton Carter bestätigt die Tötung des IS-Finanzchefs Abdul Rahman Mustafa al-Kaduli, der Nummer zwei der Terrormiliz.

April: Laut Pentagon hat die Terrormiliz seit 2014 rund 45 Prozent der von ihr eroberten Gebiete im Irak verloren, in Syrien 20 Prozent.

Juni: Unterstützt vom US-Militär nimmt die irakische Armee die IS-Hochburg Falludscha ein.

Juli: Bei dem bisher tödlichsten Anschlag des IS sterben in Bagdad knapp 300 Menschen.

August/September: Innerhalb weniger Wochen meldet das Pentagon die Tötung des IS-Propagandachefs und seines Nachfolgers.

Oktober: Die irakische Armee beginnt mit dem Sturm auf Mossul, die letzte Bastion des IS im Irak. Die Terrormiliz hatte die Stadt im Juni 2014 vollständig unter ihre Kontrolle gebracht.

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