Porträt : Arlene Foster: Mays umstrittene Königsmacherin
London/Belfast (dpa) - Der Nordirlandkonflikt sitzt Arlene Foster tief in den Knochen. Als sie acht Jahre alt ist, schießen pro-irische IRA-Kämpfer ihrem Vater in den Kopf.
Das kleine Mädchen sieht den Polizisten blutüberströmt in das heimische Bauernhaus kriechen, wie Foster später berichtet. Als Teenager erlebt sie bei einem Anschlag auf ihren Schulbus, wie Klassenkameraden schwer verletzt werden.
Mit diesen Traumata ist die heute 46 Jahre alte Politikerin, die Theresa May als Premierministerin im Amt halten kann, keine Ausnahme. Der Konflikt zwischen pro-irischen Republikanern und pro-britischen Unionisten prägt den Alltag in Nordirlands Politik und Gesellschaft.
Fosters politische Laufbahn beginnt während des Studiums in Belfast. Sie schließt sich der pro-britischen UUP an und wird Abgeordnete in ihrer idyllischen Heimat-Grafschaft Fermanagh. 2003 verlässt sie die UUP, auch aus Protest gegen das Karfreitagsabkommen, das bis heute einen zerbrechlichen Frieden in Nordirland sichert.