Kurznachrichten aus der Hölle Aktivist aus Aleppo: "Jeder Tweet könnte mein letzter sein"

Aleppo (dpa) - Kampfjets donnern durch den Himmel über Aleppo, die folgende Explosion einer Bombe lässt das Smartphone in der Hand des jungen Mannes erzittern.

Angesichts der schweren Kämpfe, die zur völligen Eroberung der Rebellengebiete Aleppos durch das syrische Regime führen könnten, streamt ein Aktivist im Osten der Stadt am Montag ein Live-Video über die Plattform Periscope ins Internet.

„Ich bin nicht sicher, ob ich hier lebend rauskomme“, sagt Rami Sien in dem Video, dass er nach eigenen Angaben von seinem Haus aus filmt. Es sei eigentlich egal, ob er sich nun drinnen oder draußen aufhalte. Wenn eine Bombe in der Nähe einschlage, sei er sowieso tot. Immer wieder blickte er dabei in den Himmel, um Bomber der Luftwaffe von Machthaber Baschar al-Assad oder dessen Verbündeten Russland auszumachen.

Der Aktivist hatte zuvor der Deutschen Presse-Agentur gesagt, er befürchte, dass das syrische Regime ihn einsperren und durch Folter töten würde, sollten sie ihn kriegen. „Wir müssen hier bleiben und die Stellung halten.“ Bei Twitter schrieb er: „Jeder Tweet von jetzt an könnte mein letzter sein. Danke an alle.“

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