Verkehr Streit um Nadelöhr Südstadt geht weiter

Südstadt · Chaos nach Öffnung des Busbahnhofs blieb aus, aber Bürgerantrag hat Bestand.

Der Busverkehr soll die Verkehrssituation in der Südstadt nicht weiter verschärft haben.

Der Busverkehr soll die Verkehrssituation in der Südstadt nicht weiter verschärft haben.

Foto: Andreas Fischer

. Mit großer Sorgen sahen die Anwohner der Südstadt der Eröffnung des Busbahnhofs am Döppersberg entgegen. Im August, als die Straße Döppersberg nach jahrelanger Sperrung wieder frei gegeben war, blieben Lastwagen an der Kreuzung Dessauerstraße, Aderstraße und Vereinsstraße wegen der Einbahnstraßenregelungen und Durchfahrtsverbote stecken. Weitere Probleme befürchteten die Anwohner bei zunehmendem Busverkehr. Für einen Bürgerantrag, initiiert vom Eigentümerverein „Haus & Grund“ an der Dessauerstraße, wurden 500 Unterschriften gesammelt und in die Bezirksvertretung Elberfeld zur Änderung der Verkehrsführung eingebracht. Bezirksbürgermeister Hans Jürgen Vitenius ist jedoch überzeugt: „Das Verkehrs-Drama in der Südstadt ist längst Geschichte.“

Das sieht Klaus Riske, Anwalt beim Eigentümerverein „Haus & Grund“ und Mitinitiator des Bürgerantrags, anders. Dass eine Buslinie nach der Eröffnung des Busbahnhofs Döppersberg mehr hier durchfahre, mache sich nicht bemerkbar. Eine Verringerung der LKW-Problematik kann er jedoch bestätigen.

Der Bürgerantrag ist aus Sicht
der Anwohner immer noch aktuell

Die Gründe für einen Bürgerantrag, den Klaus Riske selbst initiiert hat und für den mehr als 500 Unterschriften vorlägen, seien noch immer aktuell. In dem Antrag wird unter anderem gefordert, die durch das Verkehrskonzept geänderten Straßen wieder für den Individualverkehr frei zu geben. Nach Einbringung des Bürgerantrags in den Hauptausschuss der Stadt ist die Entscheidung über den Antrag aber nach Riskes Aussage jetzt auf Mai 2019 verschoben worden. Damit für die Verwaltung Zeit genug, um die Entwicklung der Verkehrssituation langfristiger zu verfolgen.

Der Busverkehr im Quartier habe die Situation nicht verschlimmert, sagt Yonka Süslü-Keles, Friseurin an der Dessauerstraße. Diese Beobachtung entspricht den ersten Erfahrungen der Wuppertaler Stadtwerke nach dem Fahrplanwechsel. Laut WSW-Sprecher Rainer Friedrich läuft der Bus-Betrieb in der Südstadt störungsfrei. „Bei der 628 und 620 zeigen sich in der Südstadt keine Auffälligkeiten“, sagt Friedrich.

Die Bezirksvertretung Elberfeld hatte im September eine sofortige Zufahrtssperre für größere LKW in die Südstadt gefordert. Offenbar haben die seit Oktober dort stehenden Verbotsschilder für LKW-Durchfahrten Wirkung gezeigt. Ebenso wie ein Lerneffekt unter den LKW-Fahrern, die vermutlich wie gewünscht auf das Verkehrskonzept der Stadt reagiert haben. Das Konzept sieht eine starke Entlastung der Straße Döppersberg vom Durchgangsverkehr vor. Um dabei die Route für den Durchgangsverkehr „unattraktiv und zeitintensiv“ zu gestalten, wurde die Aderstraße unter anderem zur Einbahnstraße umfunktioniert und die Vereinsstraße zu einer unechten Einbahnstraße. Außerdem wurde in nördlicher Richtung die Einfahrt in die Dessauer Straße für den Individualverkehr verboten, für den ÖPNV, für Taxen und Radfahrer aber erlaubt.

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