Prinzenstiftung Stiftung unterstützt Prinzenpaare

Ratingen. · „Einmol Prinz zo sin“ ist der Wunsch vieler Karnevalisten. Doch häufig platzt der Traum, da die Kandidaten die Kosten für die Regentschaft nicht stemmen können. Eine Stiftung soll Abhilfe schaffen.

 Detlev Brendel, Peter Hense, Michael Schleicher, Friedrich Voßen, Rolf Steuwe (v.l.) stellen die Prinzenstiftung vor.

Detlev Brendel, Peter Hense, Michael Schleicher, Friedrich Voßen, Rolf Steuwe (v.l.) stellen die Prinzenstiftung vor.

Foto: Ja/Blazy, Achim (abz)

Beim Geld hört der Spaß auf – erst recht im Karneval. Der Wunsch junger Menschen, als Prinzenpaar die Farben der Stadt Ratingen zu vertreten, scheitert häufig am finanziellen Hintergrund. Also Schluss mit lustig, bevor die Narretei überhaupt beginnt? Nein! Denn es gibt jetzt den neuen Förderverein Prinzen-Stiftung Ratingen, den der Vorsitzende Detlef Brendel und sein Vorstandsteam gestern vorstellten.

Aus Sicht von Brendel spielte das Prinzenpaar Samuel und Jacinta Awasum in der Session 2016/17 eine Schlüsselrolle, weil die beiden Tollitäten eindrucksvoll gezeigt haben, wie bunt und lebenslustig der Karneval sein kann. „Bisher scheiterte es ja immer am Geld, ob man als Prinzenpaar eine Session bewältigen kann“, betonte Brendel, der auf die Idee kam, einen Förderverein zu gründen, der aber ausdrücklich kein Karnevalsverein ist.

In Köln soll der persönliche Aufwand im sechsstelligen Bereich liegen, in Ratingen muss man eine fünfstellige Summe berappen, speziell für junge Prinzenpaare sei dies oft eine nicht zu überwindende Hürde, merkte Brendel an. Die Demokratisierung des Karnevals laute deshalb das Motto.

Ziel der Stiftung ist es, durch finanzielle Mittel ein Prinzenpaar im Fall der Fälle zu unterstützen. Peter Hense, der Vorsitzende des Karnevalsausschusses (KA), erläuterte: „Wir hatten ja schon einmal ein junges Paar an der Angel, das beste Voraussetzungen gehabt hätte. Doch als wir die notwendigen Summen aufgerufen haben, mussten die Kandidaten leider ablehnen.“ Für den Nachwuchs im Karneval soll diese Initiative die Chance bieten, schon in jungen Jahren Träume wahr werden zu lassen.

Persönliche Spenden sollen die wirtschaftliche Basis des Vereins schaffen. Die Gründungsmitglieder des Fördervereins sind sich sicher, dass die Idee viele Stifter überzeugen wird. Man muss mindestens 500 Euro geben, man kann natürlich auch (deutlich) mehr zahlen. Für die Spende wird einmal pro Jahr eine Stifter-Mahlzeit angeboten – mit dabei ist ein Vortrag, den in diesem Jahr der Düsseldorfer Karnevalswagen-Bauer Jacques Tilly halten wird.

Er ist für seine künstlerisch ambitionierten Großplastiken bekannt und ein kritischer Geist. Er selbst sagte zu der Idee, einen Förderverein zu gründen: „Das ist ein faszinierender Schritt, um den Karneval zu demokratisieren und wieder zu seinen Wurzel zu führen.“

Michael Schleicher, zweiter Vorsitzender des Karnevalsausschusses, erläuterte, dass die Stiftung nichts mit der Arbeit der Schirmherrn zu tun habe. Häufig entstehe der Eindruck, dass die Schirmherren dem Prinzenpaar finanziell unter die Arme greifen. Dem sei nicht so. Es handele sich um die „Schirmherren des Rosenmontagszuges“. Der neue Verein hat die Zustimmung seitens des Finanzamtes zur Steuerbegünstigung der gemeinnützigen Initiative bekommen.

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