Die Zeit rennt dem KEV davon Zehn Tage bis zur Insolvenz der Krefeld Pinguine

Krefeld · Bis zum Ende der kommenden Woche müssen die aktuellen Gesellschafter fehlende Zahlungen ausgleichen.

 Die Zukunft der Krefeld Pinguine hängt am seidenen Faden: Bis Ende nächster Woche muss das Finanzloch gestopft werden.

Die Zukunft der Krefeld Pinguine hängt am seidenen Faden: Bis Ende nächster Woche muss das Finanzloch gestopft werden.

Foto: ja/Jochmann, Dirk (dj)

Die Zeit rennt den Krefeld Pinguinen davon. Auch eine Woche nach der Gesellschafterversammlung am vergangenen Donnerstag konnten sich die Verantwortlichen um Geschäftsführer Matthias Roos nicht mit der Energy Consulting einigen. Zwar gab es laut Roos einige positive Gespräche, ein Ergebnis ist aber noch nicht zu vermelden. Schon seit Monaten zieht sich eine Entscheidung um die Zukunft hin, mittlerweile tickt die Uhr unerbittlich.

Weil das Geld immer knapper wird, hat Roos nun eine außerordentliche Gesellschafterversammlung am kommenden Dienstag, 21. Januar, um 18 Uhr einberufen. Die Einladung ging am Mittwochmorgen an alle aktuellen Gesellschafter per E-Mail heraus. Es ist die wohl letzte Chance, den Eishockey-Klub noch vor der Insolvenz zu retten. Nach WZ-Informationen fehlen den Pinguinen derzeit rund 400 000 Euro, um Verbindlichkeiten bezahlen zu können. Aufgrund von fehlenden Sponsoreneinnahmen könnte sich dieser Beitrag noch erhöhen. Wird dieses Loch bis zum Ende der kommenden Woche nicht gestopft, ist der Schritt in die Insolvenz unausweichlich, da sich Roos ansonsten einer Insolvenzverschleppung schuldig machen würde.

Hintergrund des finanziellen Engpasses ist laut Roos die fehlende Unterdeckung von rund einer Million Euro. Jenen Betrag hätte Mikhail Ponomarev als damaliger Geschäftsführer der Energy Consulting den Pinguinen vor der Saison zugesagt, Roos habe den Jahresetat daraufhin ausgelegt. Weil der Betrag aber nie an die Pinguine gezahlt worden sei, sind die Reserven mittlerweile aufgebraucht.

Die Pinguine verfolgten das Ziel, der Energy Consulting die Anteile auf der letzten Gesellschafterversammlung zu entziehen. Dies scheiterte aber, da das Landgericht Krefeld eine einstweilige Verfügung gegen diesen Schritt einlegte. Daraufhin konnte in dieser Woche die geplante Stammkapitalerhöhung um 750000 Euro ebenfalls nicht vollzogen werden. Die Energy Consulting legte den Pinguinen ihrerseits ein Angebot vor, in welchem der Unternehmer Detlef Hauffe bereit ist, die Anteile von Wolfgang Schulz zu übernehmen. Die Bedingungen waren unter anderem ein sofortiger Rücktritt von Geschäftsführer Matthias Roos.

Wie es nun weitergeht, ist noch unklar. Eine Antwort auf die Frage, ob die Krefeld Pinguine auch in der nächsten Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) spielen, kann aber wohl spätestens Ende der kommenden Woche gegeben werden.

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