WSV steht vor einer ungewissen Zukunft

Erster sportlicher Abstieg in die Viertklassigkeit nach Serie von Heimpleiten.

Wuppertal. Der Katzenjammer beim Wuppertaler SV ist groß. Erstmals in seiner Geschichte ist der Traditionsverein auf sportlichem Wege in die vierte Liga abgestiegen.

Der WSV steht nun vor einem ähnlich schwierigen Neuaufbau wie schon am Ende der Saison 1998/99, als der Verein vom Deutschen Fußball-Bund wegen vermeintlich nicht gezahlter Beiträge an die Berufsgenossenschaft in die damals viertklassige Oberliga verbannt wurde.

In der laufenden Saison hatte sich der Kader des WSV als zu schwach für die 3. Liga herausgestellt. Die 0:3-Heimniederlage gegen den FC Rot-Weiß Erfurt besiegelte zwei Spieltage vor dem Saisonende den Abstieg. Es war die zehnte Heimpleite des WSV, dem von der Konkurrenz besonders im eigenen Stadion die fußballerischen Grenzen aufgezeigt wurden.

WSV-Präsident Friedhelm Runge ließ am Tag nach der Pleite gegen Erfurt noch offen, in welcher Liga der WSV in der kommenden Saison spielen wird. Sogar über einen freiwilligen Rückzug in die NRW-Liga denkt er öffentlich nach. "Einen direkten Wiederaufstieg in die 3. Liga kann ich im Alleingang nicht finanzieren", sagt Runge unmissverständlich. Runge möchte der Mannschaft lieber eine Verjüngungskur verschreiben und langfristig verstärkt auf die eigene Jugend setzen. So stehen die A-Junioren des WSV kurz vor dem Sprung in die Jugend-Bundesliga.

Mit welchem Trainer der WSV den Neuaufbau unternehmen wird, steht ebenfalls noch nicht fest. Doch es zeichnet sich ab, dass Interimstrainer Peter Radojewski, der die Nachfolge von Uwe Fuchs antrat, nur noch bis zum Saisonende die erste Mannschaft betreuen darf. Da die Verträge fast aller Spieler wegen des Abstiegs automatisch auslaufen werden, wird es einen umfassenden Personalwechsel geben. Manager Markus Bayertz und Präsidentenberater Achim Weber sollen hungrige Spieler mit Perspektive für den Neustart finden.

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