WM-Torhüter: Galerie der Fliegenfänger

Sie können der große Rückhalt ihrer Mannschaften sein. Nicht selten werden sie aber auch zum größten Problem ihrer Trainer.

Pretoria. Wenn Torhüter in die Geschichte eingehen, dann nicht immer wegen ihrer wirklich guten Leistungen. Oft sind es gerade die schlimmen Fehler, die richtigen "Klöpse", die ihnen einen Platz in der Fußball-Historie garantieren. Auch wenn sie darauf liebend gerne verzichten würden. Aber da gibt es kein Pardon.

Gerade wer bei einer Weltmeisterschaft daneben greift, der ist gestraft fürs Leben. Weltweit läuft sein Lapsus, wird zigmal wiederholt und auch in Zeitlupe in jedes Wohnzimmer gesendet. Wirklich bitter. Erst recht, wenn der Fehler am Ende Punkte kostet. In Südafrika haben sich bereits die ersten Kandidaten für die "Hall of Shame" qualifiziert.

Der englische Keeper Robert Green reihte sich unweigerlich in die Liste der Torhüter ein, deren Patzer unvergessen geblieben sind. Bei seinem WM-Debüt gegen die USA (1:1) ließ der Mann von West Ham United eine "Rückgabe" des US-Amerikaners Clint Dempsey durch die Hände rutschen, was den sicher geglaubten Sieg gekostet hat. In dem Moment hätte sich Green gern ganz tief eingebuddelt, musste aber nach außen den Souveränen markieren.

Fawzi Chaouchi kannte vor diesem Turnier gewiss kaum jemand. Der 25-Jährige trägt eine seltsame Frisur mit gewöhnungsbedürftiger Farbe und die Nr. 16 auf dem Rücken. In seinem neunten Länderspiel für Algerien machte der Mann von ES Setif im Spiel gegen Slowenien zunächst wirklich alles richtig. Dann aber passierte er, der Klopper. Ein harmloser Schuss des Slowenen Robert Koren fand seinen Weg ins Ziel, weil Chaouchi zu spät reagierte. Das Spiel ging 0:1 verloren, der Sündenbock stand fest.

Paraguay stand am Montagabend ganz dicht vor der Überraschung. 1:0 führte man gegen Weltmeister Italien und schien auf dem besten Weg, die erste Turniersensation zu schaffen. Aber dann übernahm Kapitän und Rückhalt Justo Villar die Hauptrolle.

Einen Eckball unterlief er so gekonnt, dass Italiens Daniele de Rossi nur noch einzuschieben brauchte. Die Führung war weg, das 1:1 besiegelt und Villar todtraurig.

Aber er sollte sich nicht grämen, auch anderen Kalibern sind schon haarsträubende Fehlgriffe passiert. Selbst Berühmtheiten wie Deutschlands Harald "Toni" Schumacher, dem Kolumbianer René Higuita, Spaniens Rekordnationalspieler Andoni Zubizarreta, Greens Landsmann David Seaman und auch ZDF-Experte Oliver Kahn, als der noch unumstrittene Nummer eins im Tor der Nationalmannschaft war.

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