Skisprung-Olympiasieger Aschenbach wird 60

Freiburg (dpa) - Sportlich war Skispringer Hans-Georg Aschenbach, der am 25. Oktober 60 Jahre alt wird, ein glänzendes Aushängeschild für die damalige DDR. Nach seiner Flucht 1988 wurde er für ehemalige Weggefährten schnell zum „Verräter“.

Jahre nach dem Ende seiner Erfolgskarriere war der dreimalige Weltmeister, Vierschanzentournee- und Olympiasieger für die früheren Weggefährten nur noch ein „Nestbeschmutzer“. Denn nach seiner Flucht hatte Aschenbach mit Enthüllungen über flächendeckendes Doping in der DDR für Aufruhr gesorgt. „Dass ich weder Verräter noch Nestbeschmutzer bin, hat die Geschichte inzwischen bewiesen“, sagt Aschenbach.

Den Aufstieg zum Weltklasse-Skispringer verdanke er einem System, „in dem auch Kinder aus armen Elternhäusern ihre Talente entwickeln konnten, was heutzutage kaum noch möglich ist“. Sein größter Sieg war „Olympia“. Die wichtigsten Titel waren ihm „die beiden Weltmeisterschaften in Falun“, erinnert sich Aschenbach, der auf ärztlichen Rat 1976 seine Laufbahn beendete.

Nach dem Studienabschluss zum Diplomsportlehrer absolvierte er bis 1982 in Greifswald ein Medizinstudium und kehrte 1985 als Sportarzt zum ASK nach Oberhof zurück. Beim ersten Einsatz als Mannschaftsarzt der DDR-Skispringer wechselte der Oberstleutnant der DDR-Armee die Fronten, blieb 1988 in Hinterzarten. Jetzt arbeitet er als niedergelassener Arzt in Freiburg-Munzingen.

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