Kraft als Favorit ins Tournee-Finale

Bischofshofen (dpa) - Stefan Kraft will sich auf seiner Heimschanze zum neuen Tournee-König krönen - und auch die deutschen Skispringer um Innsbruck-Sieger Richard Freitag hoffen auf ein Grande Finale.

Kraft als Favorit ins Tournee-Finale
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Beflügelt vom beinahe historischen Triumph am Bergisel fiebern die DSV-Adler dem finalen Showdown bei der 63. Vierschanzentournee an diesem Dienstag in Bischofshofen (16.30 Uhr) entgegen. „An einem guten Tag ist das Podium drin. Wir wollen auf jeden Fall einen guten Abschluss machen“, verkündete Bundestrainer Werner Schuster.

Der erste Tournee-Erfolg seit zwölf Jahren soll Freitag & Co. den nötigen Auftrieb geben. Wie weggeblasen ist all der Trübsal nach dem Fehlstart und den frühzeitig eingebüßten Chancen auf den Gesamtsieg. „Wir können stolz sein, dass wir das Ding gedreht haben. Das ist eine tolle Leistung des Teams“, lobte Schuster.

Freitag winkt nach seiner Innsbruck-Gala sogar noch Platz drei im Gesamtklassement, zu dem ihm rund 15 Punkte fehlen. Allerdings bremste der 23-Jährige schon unmittelbar nach seinem fünften Weltcupsieg die Euphorie: „Bischofshofen ist eine Herausforderung, aber ich nehme sie gerne an. Es ist eine schöne Schanze, die aber für mich nicht ganz leicht zu springen ist.“

Im Sog des Sachsen können auch Severin Freund, Marinus Kraus und Debütant Stephan Leyhe auf das beste Tournee-Endergebnis ihrer Karriere hoffen. „Das wäre schon ein Schritt nach vorn“, sagte Schuster.

Er nahm vor allem Freund in die Pflicht, der momentan Gesamt-Zehnter ist. „Beim Severin sind die Sprünge nicht mehr so stabil wie sie noch vor Weihnachten waren. Da ist ein bisschen der Wurm drin. Er muss im Arbeitsmodus bleiben und sich wieder herankämpfen.“ Der Skiflug-Weltmeister selbst schielt nicht auf die Ergebnisliste: „Die Tournee-Gesamtwertung ist mir mittlerweile egal, weil ich schon einmal unter den Top Ten war“, erklärte Freund.

Ganz anders ist die Gefühlslage bei Tournee-Spitzenreiter Kraft. „Es geht in die Heimat, das ist genial, so wünscht man es sich“, sagte der 21 Jahre alte Österreicher vor dem ausverkauften Finale unweit seiner Heimat Schwarzach. Zwar wollte sich Kraft noch nicht in Sicherheit wiegen, doch selbst Verfolger Michael Hayböck räumte ein: „23 Punkte sind nicht aufholbar, außer es passiert etwas Außergewöhnliches.“

Das will Kraft mit aller Macht verhindern. „Zurückschrauben werde ich sicher nicht. Ich werde weiter mit Vollgas durchziehen und versuchen, zwei Bomben hinunterzuhauen“, kündigte er an. Körperlich und mental sei er fit. „Ich werde sicher nicht so nervös werden, dass ich meine Sprünge nicht mehr zeigen kann“, sagte Kraft. Für Schuster ist die Sache deshalb klar: „Kraft springt technisch brillant und ist auch mental auf einer Welle. Er hat schon viel Vorsprung, der müsste reichen.“

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