Innsbruck: Wind-Springen abgebrochen - Koivuranta siegt

Innsbruck (dpa) - Die deutschen Ski-Adler sind beim kurz vor Schluss abgebrochenen Wind-Springen am Bergisel an den Top-Ten-Plätzen vorbeigeflogen.

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Der Finne Anssi Koivuranta bejubelte in der fragwürdigen Konkurrenz seinen ersten Weltcupsieg, Shootingstar Thomas Diethart aus Österreich verteidigte als Fünfter die Gesamtführung - die DSV-Springer hatten hingegen mit dem Ausgang des dritten Wettbewerbes bei der Vierschanzentournee nichts zu tun. Als bester Deutscher landete Richard Freitag auf Rang elf. Marinus Kraus wurde 13., Severin Freund belegte den 15. Platz.

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„Es waren turbulente Bedingungen. Das war heute nicht fair. Dennoch überrascht mich der Abbruch, denn man hätte noch darum kämpfen können, es zu Ende zu bringen. Aber man muss es nehmen wie es ist“, sagte Bundestrainer Werner Schuster und stellte nach dem erneut durchwachsenen Auftritt seiner Schützlinge enttäuscht fest: „Es ist weiter Sand im Getriebe. Wir haben versucht, uns herauszukämpfen, aber für die Spitze hat es nicht gereicht.“

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Skispringen: Sieger Koivuranta profitiert vom Wind
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Skispringen: Sieger Koivuranta profitiert vom Wind

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Nachdem der befürchtete Föhnsturm zunächst ausblieb, frischte der Wind im Verlauf der Konkurrenz immer stärker auf. „Die Verhältnisse wurden immer schlechter“, begründete FIS-Renndirektor Walter Hofer die Jury-Entscheidung.

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So machte überraschend Koivuranta mit einem Satz auf 132,5 Meter das Rennen. Zweiter wurde der Schweizer Simon Ammann, der auf 133,5 Meter flog und sich auch im Gesamtklassement auf Rang zwei schob. Vor dem Finale am Montag in Bischofshofen verkürzte er den Rückstand auf Diethart auf 9,4 Punkte.

Der bisherige Gesamtzweite Thomas Morgenstern war dagegen vom Windpech verfolgt und büßte Boden ein. Frustriert winkte der Österreicher nach der Landung bei 119,5 Metern ab. „Als Sportler fühlst du dich vorgeführt und verarscht“, kritisierte Österreichs Cheftrainer Alexander Pointner. „Das war natürlich ärgerlich. Der Windunterschied zu den anderen Topspringern betrug zwei Meter pro Sekunde. Ich verstehe nicht, warum da nicht versucht wird, gleiche Bedingungen zu schaffen“, sagte Morgenstern.

Pointner teilte daher Schusters Einschätzung. „Das war weit entfernt von Fairness. Leider mussten einige Sportler ins Gras beißen. Wenn das bei der Tournee passiert, ist das besonders schade“, schimpfte der Austria-Coach.

Die DSV-Adler hatten ganz andere Probleme, blieben sie den Nachweis ihrer Klasse doch erneut schuldig. Vor allem Severin Freund brachte den Bundestrainer mit seinem viel zu kurzen ersten Sprung auf 121,5 Meter in Rage. Verzweifelt schlug Schuster die Hände vor das Gesicht, Freund konstatierte: „Es hätte besser gehen können. Es war ein Fehler drin, daher fehlten ein paar Meter. Aber es war besser als in Garmisch.“

Immerhin konnte Freitag mit 127 Metern seinen leichten Aufwärtstrend fortsetzen. „Ich hatte Glück mit dem Wind. Es ist zwar schade, dass der Wind entscheidet, aber man sollte nicht zu viel darüber reden“, erklärte der Sachse.

Vom Winde verweht wurde Andreas Wank, der mit 110,5 Metern nur 33. wurde. „Andi tut mir leid. Er hatte richtig schlechte Verhältnisse, das hat ihm die Tournee kaputt gemacht“, sagte Schuster. Auch Michael Neumayer war nicht entzückt über seinen 29. Platz. „Das war nicht gerade das beste Skisprungwetter. Ich hatte heute keinen Spaß“, sagte der 34 Jahre alte Routinier. In der Gesamtwertung belegt Neumayer als bester Deutscher vor dem Finale Rang zwölf.

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