Freund hofft auf nächsten Knalleffekt vor Heimkulisse

Titisee-Neustadt (dpa) - Beflügelt vom sportlichen und emotionalen Höhenflug in Willingen will Severin Freund beim zweiten Heim-Weltcup innerhalb einer Woche den nächsten Party-Knaller zünden.

Freund hofft auf nächsten Knalleffekt vor Heimkulisse
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Im tief verschneiten Titisee-Neustadt hofft Deutschlands Top-Skispringer an diesem Wochenende auf die Fortsetzung seiner beeindruckenden Erfolgsserie von fünf Podestplätzen nacheinander. „Das wird eine Herausforderung. Aber ich freue mich darauf und werde sicher Spaß haben“, sagte Freund.

Am Freitag konnte davon noch keine Rede sein, denn die Qualifikation musste wegen eines Wintersturms im Schwarzwald abgesagt und auf Samstag verschoben werden. Bei heftigen Windböen durften die Springer nicht abheben.

Die Wetterkapriolen dürften Freund aber kaum beeindrucken. Seit der verkorksten Vierschanzentournee, die er nur als Achter beendete, springt der Skiflug-Weltmeister auf einem konstant hohen Level. 1-3-3-3-1 lautet seither seine Bilanz in den Einzelwettbewerben. „Das ist ein gutes Zeichen, dass ich wieder in so eine Form kommen kann wie im vorigen Winter“, erklärte der Bayer zuversichtlich. Da waren ihm nach dem Olympia-Gold mit der Mannschaft im Weltcup noch vier Siege und drei zweite Plätze gelungen.

Zwei Wochen vor der WM will er unbedingt auf der Erfolgswelle bleiben. „Die Titelkämpfe sind natürlich im Hinterkopf“, meinte Freund. In den vergangenen Tagen hat er die Beine etwas hochgelegt, um sowohl vor heimischer Kulisse im Schwarzwald als auch eine Woche später beim Skifliegen auf dem Monsterbakken in Vikersund Vollgas geben zu können und dann mit breiter Brust nach Schweden zu reisen.

Bundestrainer Werner Schuster hat die Leistungssteigerung seiner Nummer 1 in den vergangenen Wochen erfreut zur Kenntnis genommen. „Er ist körperlich topfit und springt technisch auf einem sehr hohen Niveau. Das ist beruhigend und natürlich besser, als wenn er nicht in Form wäre“, lobte Schuster. Zwei Wochen vor dem Saisonhöhepunkt will er zwar noch nicht zu viele Rückschlüsse ziehen. „Aber mit ihm haben wir natürlich eine Option, um eine Einzelmedaille zu kämpfen“, sagte der Coach.

Nach dem Weltcup in Titisee-Neustadt wird er sein WM-Aufgebot nominieren. Neben Freund sind Richard Freitag und Marinus Kraus gesetzt. „Bei Kraus passt es wieder ganz gut. Freitag könnte etwas konstanter springen, das würde ihm und uns helfen. Bei ihm hängt es aber nur an Kleinigkeiten. Ich hoffe, dass er bis zur WM wieder den Dreh findet“, erklärte Schuster.

Wie Freitag sollen auch Markus Eisenbichler und Michael Neumayer am Wochenende ihre „Wettkampfperformance weiter verbessern“, forderte Schuster. Der Newcomer und der Routinier stehen etwas unter Druck, denn das glänzende Comeback von Andreas Wellinger hat dem Bundestrainer eine weitere Option eröffnet. Nach dem zweiten Platz bei der Junioren-WM dürfte Wellinger wohl ein Falun-Ticket erhalten.

Die spannende Frage lautet deshalb, ob Schuster ein Sextett mitnimmt oder auf Eisenbichler oder Neumayer verzichtet. Egal wie die Entscheidung ausfällt, Schuster ist schon jetzt sicher: „Wir sind gut aufgestellt. Ich denke, wir kriegen eine gute Mannschaft für Falun zusammen.“

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