Freund freut sich auf Heimspiel - Schmitt fehlt

Hinterzarten/Frankfurt (dpa) - Im Vorjahr noch Schattenmann, jetzt der Star: Innerhalb von zwölf Monaten ist Severin Freund zur Nummer 1 unter Deutschlands Skispringern und zum großen Hoffnungsträger avanciert.

Die neue Popularität wird der 23-Jährige am Wochenende beim Sommer-Grand-Prix in Hinterzarten zu spüren bekommen und natürlich voll auskosten. „Auf die anstehenden Wettkämpfe freue ich mich ganz besonders. Denn zum einen stehen in Hinterzarten wir Athleten im Vordergrund und zum anderen ist es einfach ein extrem schönes Gefühl, vor so vielen Fans zu springen“, sagte Freund.

Bei der Anreise wurde er durch eine Vollsperrung der Autobahn noch ausgebremst, im Team-Wettbewerb will der Bayer das DSV-Quartett auf das Podest führen und dann auch im Einzel seine Klasse zeigen. „Die Adlerschanze gehört zwar nicht unbedingt zu meinen Lieblingsschanzen. Aber ich sehe das als Herausforderung und weitere Möglichkeit, es zu ändern“, verkündete Freund das Ziel.

Vor zwölf Monaten ließ er an gleicher Stätte mit Rang neun erstmals aufhorchen. Wie sich später herausstellte, war es der Beginn eines rasanten Aufstiegs in die Weltspitze. Zwei Weltcupsiege, drei weitere Podestplätze und WM-Bronze mit der Mannschaft standen am Ende der Saison zu Buche.

Top-Ten-Platzierungen sind mittlerweile Freunds Anspruch, den er in den ersten drei Sommerspringen in Polen mit einem vierten Rang und zwei achten Plätzen erfüllte. „Mit meinem Start in den Sommer bin ich zufrieden. Das Grundniveau meiner Sprünge ist gut, wenn sich auch noch das ein oder andere Detail verbessern lässt“, erklärte Freund. „Im Hinblick auf das zweite Jahr hat er nach den gewachsenen Ansprüchen gut gearbeitet, ist gut hineingekommen ins Training“, lobte Bundestrainer Werner Schuster.

Aus der deutschen Mannschaft ist Freund mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Nach dem Rücktritt von Michael Uhrmann und angesichts des näher rückenden Karriereendes von Martin Schmitt sollen er und Richard Freitag die DSV-Springer in eine erfolgreiche Zukunft führen. „Sie treiben sich gegenseitig an, sind beide in guter Form“, sagte Schuster zufrieden.

Das Spitzenduo nimmt der Coach in Hinterzarten in die Pflicht, zumal Schmitt wegen einer Knieverletzung passen muss. „Mit ihm fehlt uns nicht nur ein ausgezeichneter Skispringer, sondern auch ein hochmotivierter Lokalmatador. Andererseits ist es für Martin wichtig, das gereizte Knie komplett auszuheilen, um sich in der Folge weiterhin optimal auf den Winter vorbereiten zu können“, sagte Schuster.

Für Schmitt rückt mit Andreas Wank ein weiterer hoffnungsvoller Mann ins Team. Der Oberhofer, der nach Olympia-Silber mit dem Team in Vancouver im Vorjahr in ein Leistungstief stürzte, sucht einen Neuanfang. Freund freut sich auf die potenzielle Verstärkung für das Mannschaftsspringen, denn: „Wir wollen am Ende auf dem Podium jubeln.“

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