DSV-Springer nur Mittelmaß - Morgenstern siegt

Engelberg (dpa) - Die deutschen Skispringer befinden sich weiter im Tiefflug. Beim Weltcup in Engelberg kam Rückkehrer Stephan Hocke als bester des DSV-Sextetts auf den 16. Platz. Damit setzte sich die Negativserie im WM-Winter fort.

Die Routiniers Michael Neumayer auf Rang 31 und Michael Uhrmann als enttäuschender 48. verpassten sogar das Finale. Weltcup-Dominator Thomas Morgenstern feierte dagegen trotz eines Malheurs vor dem finalen Sprung seinen vierten Saisonsieg und baute die Führung in der Gesamtwertung aus.

Mit 135 und 135,5 Metern verwies der dreimalige Olympiasieger aus Österreich den Polen Adam Malysz um 2,2 Punkte auf Rang zwei. Dritter wurde Matti Hautamäki aus Finnland. Vor seinem zweiten Sprung hatte Morgenstern eine Schrecksekunde zu überstehen, als ihm der Reißverschluss seines Sprunganzugs kaputt ging. „Da ist mir das Herz fast stehen geblieben. Das war keine einfache Situation, aber mir ist dann ein sensationeller Sprung gelungen“, meinte Morgenstern.

Nichts zu lachen hatte Uhrmann, der nach seinem Absturz am Boden zerstört war. „Mir fehlt derzeit das Gefühl für das Springen. Das ist eine schwierige Situation. Momentan sieht es aussichtslos aus“, sagte der Olympia-Zweite mit der Mannschaft nach seinem Hüpfer auf 105,5 Meter. Dennoch hat der Routinier die Hoffnung auf bessere Zeiten noch nicht aufgegeben. „Ich habe mich schön öfter wieder hochgekämpft. Ich gebe nicht auf“, sagte Uhrmann.

Severin Freund schnupperte nach einem Sprung auf 129,5 Meter als Halbzeit-Elfter an einem Top-Ten-Ergebnis, fiel dann mit nur 122 Metern im zweiten Durchgang aber noch auf Rang 18 zurück. „Mir fehlt sicher noch die Konstanz. Aber ich habe nicht ganz verstanden, warum der Sprung nicht funktioniert hat“, sagte Freund. „Er war nah dran an einem Spitzenergebnis“, meinte Bundestrainer Werner Schuster.

Der um seine Situation nicht zu beneidende Coach konnte lediglich mit Hocke und Richard Freitag, der 22. wurde, zufrieden sein. „Es war die richtige Entscheidung, die zwei Continental-Cup-Starter ins Team zu holen. Wir hab ihnen zugetraut, dass sie punkten“, lobte Schuster. Vor allem Hocke, der sich mit 133,5 Metern im Finale um zehn Plätze verbesserte, zog erleichtert von dannen. „Ich bin hier schwer reingekommen und war deshalb ein bisschen unzufrieden. Aber der letzte Sprung war richtig gut. Darauf lässt sich aufbauen.“

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