Team-Dritte in Willingen Deutsche Skispringer auf gutem Weg in Richtung WM

Willingen (dpa) - Die deutschen Skispringer schicken sich drei Wochen vor der Weltmeisterschaft im finnischen Lahti an, den Ausfall von Routinier Severin Freund vergessen zu machen. Beim Team-Wettbewerb belegten sie hinter Polen und Österreich den dritten Rang.

Team-Dritte in Willingen: Deutsche Skispringer auf gutem Weg in Richtung WM
Foto: dpa

„Das zweite Springen ohne Severin hat die Mannschaft gut bewältigt. Sie wächst zusammen. Jeder geht aus sich heraus. Die Leute sind in einer anderen Verantwortung, und sie fangen ganz gut an, dies zu lösen“, erklärte Bundestrainer Werner Schuster.

Vor allem Andreas Wellinger überzeugte wie zuletzt auch am Samstag auf der Mühlenkopfschanze in Willingen. Dem 21-Jährigen traut Schuster in absehbarer Zeit auch den zweiten Weltcupsieg seiner Laufbahn zu, frei nach dem Motto: „Was länger dauert, hält auch länger.“

Die gewonnene Sicherheit Wellingers in seinen Sprüngen freut Schuster besonders. „Er ist sehr stabil geworden, und das ist mir sehr wichtig. Er hat im Training und Wettkampf fast nur einstellige Platzierungen. Er kann mit allen Verhältnissen und allen Schanzen umgehen. Das ist eigentlich das erste Mal in seiner Karriere und eine wichtige Basis“, sagte Schuster.

Im Teamwettkampf setzte Wellinger mit 145 und 139 Metern Maßstäbe. Entsprechend hoch waren die Erwartungen der 21 000 begeisterten Fans im Skisprung-Mekka für den Einzelwettkampf am Sonntag. Den Druck macht Schuster seinem Schützling aber nicht. „Ein Sieg kann passieren. Es ist nach wie vor ein Erfolg, wenn er auf das Podest kommt oder unter den ersten Sechs mitmischt“, erklärte er.

In Markus Eisenbichler, der einen sehr guten Team-Wettbewerb absolvierte, und Richard Freitag hat der Bundestrainer weitere Kandidaten für Podestplätze in seinem Kader. „Markus ist der Stabilste, Andi und Richard sind auf dem Weg nach oben. Ich hoffe, dass wir von den Dreien noch weitere Podiumsplätze und auch Siege in den kommenden Wochen sehen“, sagte Schuster.

Selbst Lokalmatador Stephan Leyhe wachse in diese Rolle rein. „Es war nicht so leicht für ihn. Er ist zu Hause, im Team und will das zeigen. Da hat er ein paar Meter liegen gelassen. An dem kann man aber wachsen, wenn man richtig damit geht“, meinte der Bundestrainer. Das freut vor allem auch den verletzten Freund. Der fiebert daheim am Fernseher mit seinen Kollegen, denen er vor dem Wettkampf eine Videobotschaft geschickt hatte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort