Zeiten okay, Plätze nicht: Langläufer unzufrieden

Lillehammer (dpa) - Der Weg zu den Olympischen Spielen in Sotschi wird für die deutschen Langläufer kein Selbstgänger. Für diese Erkenntnis sorgte der Weltcup im norwegischen Lillehammer, bei dem ein 15. Platz durch Nicole Fessel im 10-km-Rennen im klassischen Stil noch das beste Ergebnis war.

Die Siege sicherten sich die Polin Justyna Kowalczyk sowie völlig überraschend im 15-Kilometer-Lauf der Herren der Norweger Paal Golberg.

Die Zeiten waren einigermaßen in Ordnung, nur sie brachten angesichts der Leistungsdichte der Athleten nicht die angestrebten Plätze. Und so konnte sich nur Fessel über die halbe Qualifikationsnorm für Sotschi freuen. Die Oberstdorferin kam auf einer der schwersten Strecken im Weltcup sichtlich zufrieden ins Ziel. „Bei der Besichtigung ist mir schon Angst und Bange geworden. Aber es mussten ja alle die Strecke laufen“, berichtete die Allgäuerin, die zwischen Kuusamo und Lillehammer zwei Tage Heimatluft geschnuppert hatte. „Das hat mir die Kraft und die Energie gegeben, hier zu bestehen“, bemerkte Fessel.

Auch Platz 18 von Denise Herrmann aus Oberwiesenthal überzeugte Bundestrainer Frank Ullrich, der auf einen Einsatz der eher auf den Freistil-Distanzen beheimateten Rückkehrerin Claudia Nystad verzichtet hatte. Die Oberwiesenthalerin wird am Sonntag mit Fessel, Herrmann und der diesmal auf Position 35 ins Ziel gekommenen Katrin Zeller (Oberstdorf) das einzige Staffelrennen vor Olympia bestreiten.

Bei den Herren war Tim Tscharnke aus Biberau wie schon beim Klassikrennen in Kuusamo der beste DSV-Läufer. Doch diesmal reichten es nur zu Rang 25. „Grundsätzlich bin ich zufrieden, denn ich befinde mich nach meinem Trainingsausfall im Sommer durch den Unfall immer noch im Aufbau. Der Gedanke an Olympia spielt bei mir keine Rolle“, sagte der Thüringer, der sich jedoch sicher ist, in Sotschi dabei zu sein. „Irgendjemand muss ja dahin fahren. Und ich habe schon einen Leistungsnachweis gebracht.“

Davon ist Tobias Angerer noch sehr weit entfernt. Wie bereits beim Auftakt lief der Vachendorfer deutlich hinterher und wurde mit 1:45 Minuten Rückstand 46. „Ich spüre, dass ein Infekt in mir steckt, der aber nicht rauskommt. Ich habe schon gleich nach dem Start gemerkt, dass es nichts werden kann. Auf die Staffel am Sonntag werde ich verzichten“, sagte der Routinier, der seine letzte Saison bestreitet.

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