Schwarzwald-Fluch: Frenzel verpasst vierten Saisonsieg

Schonach (dpa) - Das schlechte Abschneiden beim Schwarzwaldpokal soll für die Nordischen Kombinierer aus Deutschland ein gutes Omen für die Saisonhöhepunkte sein.

Zwar blieben die einheimischen Athleten des Deutschen Skiverbandes (DSV) auch am Samstag ohne Sieg und warten damit seit 26 Jahren weiter auf einen Erfolg beim Heimspiel. Doch in der Vergangenheit erwiesen sich die DSV-Athleten nach den Niederlagen im Schwarzwald bei allen WM-Kämpfen und Olympischen Winterspielen stets als fleißige Medaillensammler.

Diesmal setzte sich in Schonach der Norweger Magnus Moan vor seinem Teamkollegen Havaard Klemetsen und Akido Watabe aus Japan durch. Weltcup-Spitzenreiter Eric Frenzel wurde Fünfter. Damit bleibt Hubert Schwarz der vorerst letzte deutsche Sieger in Schonach. Sein Erfolg datiert aus dem Jahr 1987.

„Ich wollte schon die schwarze Serie beenden. Aber es hat nicht sollen sein, heute waren andere stärker“, analysierte Frenzel. Der Oberwiesenthaler, der bereits drei Saisonerfolge zu Buche stehen hat, war nach dem Springen als heißer Sieganwärter gehandelt worden. Platz drei mit 34 Sekunden Rückstand auf Klemetsen waren nicht uneinholbar. Doch diesmal ging die deutsche Taktik nicht auf.

Das hatte verschiedene Gründe. Im Schwarzwald änderte sich innerhalb von drei Stunden das Wetter. Ein böiger, kalter Wind zog auf, der den Athleten vornehmlich in den Abfahrten entgegen blies. Frenzel konnte sein eigenes Rennen nicht gehen, und die Gruppe, die zu ihm aufschloss, beteiligte sich nicht sonderlich an der Führungsarbeit sondern nutzte den Windschatten des 25-Jährigen.

Das kostete enorme Kräfte, zumal die Wahl aus der Wachskiste diesmal nicht die glücklichste war. „Da waren die Norweger besser dran, die sich aber auch leistungsmäßig enorm stark zeigten“, fasste Assistenz-Bundestrainer Ronny Ackermann die Situation zusammen.

Frenzel machte nichts falsch. „Er ist ja ein guter Läufer und sein Sprung war auch super. Es fehlten diesmal eben ein paar Körner“, schätzte Bundestrainer Hermann Weinbuch ein. Mit einer Überbelastung seines Vorzeigeathleten hat das aber nichts zu tun. „Ich denke schon, dass ich nach wie vor gut drauf bin. Aber es muss eben beides stimmen: Tagesform und Material. Das war heute nicht ganz der Fall“, sagte Frenzel.

Aber nicht nur bei ihm. Nach dem mannschaftlich besten Sprungergebnis der Saison klappte es in der Loipe nicht wie erhofft. Manuel Faißt aus Baiersbronn belegte nach Frenzel als zweitbester Deutscher Rang 20. „Da wir eine ganz stabile Laufform haben, ist das ein sicheres Zeichen, dass wir uns beim Material etwas vergriffen haben“, bemerkte Ackermann.

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