Kombinierer Rydzek krönt Frenzels Gesamtweltcupsieg

Lahti (dpa) - Die Frenzel-Festwochen in der Nordischen Kombination gehen weiter. Gold und Silber bei Olympia, nun steht der Oberwiesenthaler schon drei Wettbewerbe vor Saisonende auch als Gesamtweltcupsieger fest.

Kombinierer Rydzek krönt Frenzels Gesamtweltcupsieg
Foto: dpa

Dazu reichte dem 25-Jährigen im finnischen Lahti Platz drei - zeitgleich vor seinem Teamkollegen Tino Edelmann. 332 Punkte Vorsprung auf den Tages- und Gesamtzweiten Akito Watabe sind von diesem nicht mehr aufzuholen. „Es ist ein großer Tag für uns“, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch, der wegen einer Zahn-Operation von daheim aus den neuerlichen Triumph seines Vorzeigeathleten bejubelte. Und er hatte noch einen Grund mehr zur Freude: Johannes Rydzek sicherte sich seinen ersten Saisonsieg.

„Das ist eine Riesensache für mich. Es war eine grandiose Saison, die mit dem Olympiasieg und nun dem Gesamtweltcupgewinn gekrönt wurde“, sagte Frenzel. Der zweimalige Weltmeister war nach seinem Sotschi-Virus noch immer nicht hundertprozentig fit in den Wettkampf gegangen. „Wir hatten schon ein wenig Angst, dass er im Laufen wegbrechen könnte. Schließlich hat er nach der Rückkehr aus Sotschi keinen Meter Lauf trainiert“, betonte Weinbuch.

Auf der Schanze war Frenzel erneut enorm stark. Platz zwei hinter Wilhelm Denifl aus Österreich war wiederum eine gute Ausgangsposition. Auf einen Tempolauf von der Spitze weg verzichtete der Olympiasieger von der Normalschanze. Stattdessen liefen Rydzek, Edelmann, der Österreicher Christoph Bieler und schließlich Watabe auf. Als Rydzek nach der Hälfte des 10-Kilometer-Laufs attackierte, war dem keiner gewachsen. So lief der Oberstdorfer einem ungefährdeten Sieg entgegen.

Auch Watabe setzte sich schließlich noch aus der Gruppe ab und wurde Zweiter. Dahinter spurteten Frenzel und Edelmann um den letzten Podestplatz. Erst nach mehrmaliger Auswertung der Zielfotos wurde Frenzel zum Dritten erklärt. „Auf der Schanze habe ich wieder alles richtig gemacht. Es war ein recht ordentlicher Sprung. Und auch wenn es beim Laufen noch nicht ganz so läuft wie vor Olympia, bin ich ganz zufrieden“, meinte Frenzel und fügte hinzu: „Ich glaube, jetzt kann ich die nächsten Wettkämpfe genießen.“

Weinbuch freute sich auch über die starke Leistung von Edelmann. „Tino hat es sich nach Olympia verdient, so weit vorn zu stehen. Wir haben fünf annähernd gleichstarke Athleten in der Mannschaft, da entscheidet die Tagesform, wer bei einem Großereignis nominiert wird. Und Tino hat es in Sotschi erwischt“, sagte Weinbuch.

Auch für Rydzek war es eine kleine Entschädigung nach der verpassten Einzelmedaille. „Dass er so schnell eine Chance bekommt und diese dann auch nutzt, zeigt, was in ihm steckt“, lobte Weinbuch.

Ein Saisonziel haben er und seine Jungs noch: „Wir wollen nun auch noch die Nationenwertung gewinnen. Das wird gegen die starken Norweger nicht leicht, aber wir möchten das packen“, betonte der Coach, der in der nächsten Woche wieder zur Mannschaft stoßen wird.

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