Fessel läuft auf Rang acht - Björgen souverän

Toblach (dpa) - Nicole Fessel fiel im Ziel spontan Anna Haag in die Arme. Auf dem Weg zu ihrer bislang besten Gesamtplatzierung bei der Tour de Ski hatte die Langläuferin aus Oberstdorf in Toblach mit der Schwedin gemeinsame Sache gemacht.

Fessel läuft auf Rang acht - Björgen souverän
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Beim 15-Kilometer-Verfolgungsrennen harmonierten die beiden prächtig, liefen zeitgleich auf die Ränge sieben und acht und verkürzten den Zeitrückstand nach vorn. Allerdings nicht den auf Marit Björgen. Die Norwegerin gewann auch die fünfte Tour-Etappe und liegt nun 2:03 Minuten vor ihrer Teamkollegin Heidi Weng. Vor den beiden Schlussabschnitten in Val di Fiemme ist Björgen der erstmalige Gesamtsieg kaum noch zu nehmen.

Bei den Herren sorgte Tim Tscharnke für einen Lichtblick im deutschen Team. Der Biberauer erzielte die neuntbeste Laufzeit im Verfolgungsrennen über 25 Kilometer und überquerte als 23. die Ziellinie. Durch einen nachträglich aufgerechneten Zeitrückstand, mit dem er noch in das sogenannte Handicap-Rennen gestartet war, landete er in der Gesamtwertung auf dem 32. Platz. Auf Rang 23 des Klassements steht als bester Deutscher Jonas Dobler aus Traunstein. Seinen zweiten Sieg bei dieser Tour holte sich Spitzenreiter Petter Northug aus Norwegen. Er geht mit einem Vorsprung von sieben Sekunden auf den Schweden Calle Halfvarssson in die beiden letzten Rennen.

„Anna und ich verstehen uns prächtig. Da reichten im Rennen kleine Zeichen, um die Führungsarbeit zu teilen. Das war sehr wichtig, denn die Strecke ist nicht so leicht, wie sie vielleicht aussieht. Und Schwächephasen hat man immer wieder“, erzählte Fessel. Das von Bundestrainer Frank Ullrich schon vor Tour-Beginn prognostizierte Top-10-Ergebnis ist nicht mehr unrealistisch. „Ich denke aber nur von Rennen zu Rennen. Das lehrt die Vergangenheit. Und Val di Fiemme wird noch einmal hart“, meinte die Oberstdorferin.

Zufrieden scheidet Denise Herrmann von der Tour. Die Oberwiesenthalerin belegte am Donnerstag Rang neun nach einem feinen Rennen, das sie praktisch im Alleingang bestreiten musste. „Wenn ich den Sprint-Weltcup in Otepää laufen will, muss ich jetzt aufhören. Ein wenig schade ist es schon, denn es lief richtig gut und es gäbe viele Weltcup-Punkte. Aber mit Blick auf die WM ist die Entscheidung richtig“, sagte Herrmann. Nutznießerin ist Steffi Böhler, die damit in der Gesamtwertung auf Rang elf vorrückt und ein Top-10-Ergebnis vor Augen hat.

Bei den Herren ist das unrealistisch. Und dennoch scheint wie erhofft zumindest bei dem einen oder anderen der Knoten aufzugehen. Besonders bei Tim Tscharnke. „Vor allem in der zweiten Hälfte lief es überragend. Unsere Gruppe harmonierte und ich konnte viele Plätze wettmachen“, meinte der Thüringer. Dennoch lief bei ihm nicht alles nach Plan. „Ich musste mir vielleicht 40 Mal die Bindung schließen“, erzählte er. Ullrich war voll des Lobes: „Das wollte ich von Tim sehen. Kämpfen, dabei sauber laufen und an die Leistungsgrenze gehen. Das alles hat er heute endlich gebracht.“

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