Durchbruch in Weltspitze: Zeller ist Tour-Läuferin

Val di Fiemme (dpa) - Katrin Zeller und die Tour de Ski - das passt. Seit Jahren ist die Oberstdorferin beste Deutsche bei dem Etappenrennen. Am Sonntag aber toppte sie alles, was sie vorher an Einzelergebnissen erreicht hatte und holte sich Platz sechs auf der Alpe Cermis.

Die 32-Jährige gehört nun zur absoluten Weltspitze. „Das ist eine Genugtuung für mich und fühlt sich auch richtig gut an. Ich musste lange kämpfen, um dort zu sein, wo ich jetzt bin. Endlich habe ich es allen Kritikern und Zweiflern gezeigt“, sagte die Allgäuerin. Bereits mit drei Jahren stellte sie sich hinter dem elterlichen Bauernhof in Rubi bei Oberstdorf auf die Langlaufski. Bis sie aber zur Nationalmannschaft der Damen gehörte und in den Weltcup einsteigen konnte, vergingen noch 23 Jahre.

23 Jahre, in denen es mit der Staffel-Silbermedaille bei den Junioren-Weltmeisterschaften 1999 zwar ein Hoch, aber auch viele Tiefs gab. Erst mit der Saison 2006/2007 konnte sie sich in der deutschen Spitze etablieren. „Man darf nicht vergessen, dass sie ungeheuer kämpfen musste, um oben anzukommen. Das hat sie stark werden lassen. Sie ist zäh, arbeitet sehr selbstständig und ist ehrgeizig. Katrin kennt ihren Körper wie kaum eine andere und ist deshalb selten krank“, beschreibt Damen-Trainer Janko Neuber die 1,71 m große Polizeihauptmeisterin der Bundespolizei.

Zeller, deren Stärken eher in der klassischen Technik liegen, ist oftmals eine unauffällige Läuferin. Große Sprüche gehören nicht zu ihrem Repertoire. Dennoch setzt sie sich große Ziele. In dieser Saison wollte sie zum dritten Mal nach 2008 und 2010 (jeweils 9.) unter die besten zehn der Tour de Ski, was ihr auch gelang. Das zweite Saisonziel ist ein Platz unter den besten 15 im Gesamtweltcup. Auch da ist die Staffel-Olympia-Zweite von Vancouver, die 2009 auch Zweite mit der Staffel bei der WM in Liberec geworden war, auf einem guten Weg. Mittlerweile hat sie sich auf Platz elf nach vorn gearbeitet.

Zeller ist und bleibt eine Bank im deutschen Skilanglauf. Zumindest bis zu den Olympischen Winterspielen in Sotschi. Eine Staffel ohne die beständige Oberstdorferin ist derzeit undenkbar. Und nach dieser Tour de Ski muss auch ihr dritter Platz im Zehn-Kilometer-Klassikrennen von Lahti 2008 nicht die einzige Podestplatzierung in einem Einzelwettkampf bleiben.

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