Vor Slalom in Schladming: Dopfer „in Reichweite“

Schladming (dpa) - Fritz Dopfer ist auf den Geschmack gekommen - und der Zeitpunkt könnte nicht besser gewählt sein! Nach seinem Coup von Kitzbühel geht der sonst so zurückhaltende Garmischer euphorisiert in den nächsten Prestige-Slalom des Winters.

Vor Slalom in Schladming: Dopfer „in Reichweite“
Foto: dpa

Beim Flutlicht-Spektakel von Schladming will der Skirennfahrer am Dienstagabend seine Form bestätigen und die beiden Ausnahme-Rennfahrer Henrik Kristoffersen und Marcel Hirscher angreifen. „Ich bin in Reichweite“, meinte der WM-Zweite Dopfer selbstbewusst.

Für seinen schwer erkälteten Teamkollegen Felix Neureuther geht es vor erwarteten 40 000 Zuschauern auf der Planai dagegen nur darum, weiter im Wettkampf-Rhythmus zu bleiben - schließlich steht schon am kommenden Wochenende der nächste Winter-Höhepunkt in Garmisch-Partenkirchen an.

Den Heim-Weltcup hat auch Dopfer im Blick, doch angesichts des so lange ersehnten ersten Podestplatzes der Saison kann er den Kracher von Schladming kaum erwarten. Als Halbzeit-Führender in Kitzbühel und am Ende Dritter hinter dem aktuell alles überragenden Kristoffersen und Hirscher hatte der 28-Jährige am Sonntag gezeigt, dass er auch mal der Schnellste sein kann. „Es wäre schön, wenn ich den Rückenwind mitnehmen könnte“, sagte Dopfer und erinnerte daran, dass er in Schladming noch nie auf das Siegertreppchen gefahren war. Bei den bis dato letzten drei Weltcup-Slaloms wurde er dort jeweils Vierter.

Enttäuschungen hat Dopfer in diesem Winter schon zuhauf erlebt, der WM-Silbermedaillengewinner verpatzte den Auftakt komplett. Er begann zu zweifeln, irgendwann musste er sogar sechste und neunte Plätze als Schritte nach vorne werten. Als auf dem Ganslernhang von Kitzbühel dann am Sonntag die „3“ aufleuchtete, war seine Freude riesengroß.

Dennoch weiß der gebürtige Österreicher, dass für den lange ersehnten ersten Weltcup-Sieg vieles zusammenkommen muss. „Wenn ich meine Leistung bringe und die anderen Fehler machen, dann kann ich sicher mitfahren“, sagte er in Richtung Kristoffersen und Hirscher. „Aber wenn beide ihr bestes Können auspacken, dann wird es extrem schwer.“

Die Zwei fahren in dieser Saison in einer eigenen Liga: Von sechs Slaloms gewann Kristoffersen fünf und wurde einmal Zweiter, bei Hirscher stehen ein Sieg und vier zweite Plätze zu Buche. Auf einer kuriosen Pressekonferenz in Kitzbühel war der Norweger ganz baff, als ihn sein österreichischer Rivale sogar zum ersten Anwärter auf den Gesamtweltcup machte - und schob die Favoritenrolle prompt zurück.

Von Flachsereien bei Siegerinterviews ist Neureuther derzeit weit entfernt, und das nicht nur, weil sich sein Trainingsrückstand nach wie vor bemerkbar macht. Die Saison hat er ohne WM und Olympia ohnehin als Übergangswinter definiert. Eine schwere Erkältung macht den deutschen Weltcup-Rekordsieger derzeit nicht konkurrenzfähig. „Ich bin seit Wengen einmal Langlaufen gegangen und sonst nur gelegen“, berichtete er. „Ich brauche sicher noch ein paar Tage.“

In Schladming will er angeschlagen zwar an den Start gehen, vom ersten Sieg beim nächtlichen Torlauf-Höhepunkt nach zuletzt vier Podestplätzen in den vergangenen vier Jahren - inklusive WM 2013 - aber nicht träumen. „Es wird noch ein bisschen zäh“, prognostizierte er. „Ich hoffe, dass es für Garmisch dann zu 100 Prozent passt.“

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