Riesenslalom: Neureuther stürzt, Dopfer stark

Val d'Isère (dpa) - Nur drei Tore trennten Felix Neureuther von einer starken Platzierung im Riesenslalom von Val d'Isère. Doch kurz vor dem Ziel rutschte das deutsche Torlauf-Ass aus der Spur und schüttelte danach nur noch enttäuscht über seinen 30. Rang den Kopf.

„So etwas kann passieren. Mit den Gedanken war ich noch nicht im Ziel, aber es ist sehr ärgerlich“, sagte Neureuther, der nach dem ersten Lauf auf dem 15. Platz gelegen hatte. Aufhorchen ließ beim Sieg des Amerikaners Ted Ligety sein Teamkollege Fritz Dopfer, der mit Bestzeit im zweiten Durchgang das beste Riesenslalom-Ergebnis seiner Ski-Karriere erreichte. „Das ist großartig“, freute sich der Garmischer angesichts des 16. Rangs.

Bei Neureuther war stattdessen Frustbewältigung angesagt. „Im Riesenslalom ist das Glück in dieser Saison noch nicht auf meiner Seite“, klagte er. In Sölden war das Rennen nach seinem 18. Platz im ersten Lauf wegen Nebels abgebrochen worden, in Beaver Creek hatte er mit Rang 19 zumindest eine ordentliche Platzierung eingefahren.

Teamkollege Dopfer jubelte hingegen über die fehlerfreie Fahrt im zweiten Durchgang, bei der er die gesamte Weltspitze hinter sich ließ. „Es war echt cool - speziell im zweiten Lauf da mit der zweiten Startnummer runterzufahren. Generell kann man sagen, dass der Anfang der Saison echt gelungen ist“, sagte Dopfer, der im Slalom von Levi im November auf Rang 14 gekommen war.

„Das ist eine starke Nummer. Das freut mich extrem für ihn“, sagte Herren-Cheftrainer Karlheinz Waibel. Hinter dem überlegenen Ligety, der auch in der Vorwoche den ersten Riesentorlauf der Saison gewonnen hatte, belegten der Norweger Aksel Lund Svindal und Massimiliano Blardone (Italien) mit mehr als einer Sekunde Rückstand die Plätze zwei und drei.

Für Neureuther soll das angestrebte Erfolgserlebnis am Folgetag im Slalom folgen. „Es ist viel drin. Wir streben schon eine Top-5-Platzierung an. Dass er gewinnen kann, hat er bereits in der letzten Saison gezeigt“, meinte Waibel. Neben Neureuther und Dopfer soll im Torlauf auch Stefan Kogler an den Start gehen. „Wir werden Felix jetzt aufbauen“, kündigte Dopfer an, „aber er hat morgen die große Chance auf den Sieg im Slalom.“

Im Ziel des Riesenslaloms griffen sich fast alle Fahrer sofort erschöpft an ihre Oberschenkel. „Es war echt heftig, es ist so brutal und steil“, ächzte Neureuther bereits nach dem ersten „kraftraubenden“ Lauf, „ich habe gekämpft ums Leben. Hier ist jeder fertig im Ziel.“ Auch Ligety, der wie bereits in Beaver Creek in beeindruckender Manier gewann, zeigte sich von der steilen und eng gesteckten Strecke beeindruckt. „Das ist ein sehr schwieriger Kurs und es ist für alle nicht einfach. Ich habe bei einer Menge Jungs Fehler gesehen.“

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