Riesch & Vonn: Füße hoch unterm Weihnachtsbaum

Garmisch-Partenkirchen (dpa) - Bei Olympia, Weltmeisterschaften und im Weltcup teilen Maria Riesch und Lindsey Vonn sich oft die Siege auf - und vor dem gemeinsamen Weihnachtsfest das selbe Problem: Für die Dauerreisenden im Skirennsport müssen die letzten Geschenke quasi im Zielschuss her.

„Das passiert immer auf den letzten Drücker“, sagte Doppel-Olympiasiegerin Maria Riesch. Und die Amerikanerin muss auf die Frage nach den Präsenten erst einmal lachen. „Ich hatte überhaupt keine Zeit, Geschenke zu kaufen. Ich glaube, Maria und ich müssen in Garmisch ein bisschen shoppen gehen“, sagte die Abfahrts-Goldmedaillengewinnerin von Vancouver.

Wie in jedem Jahr feiern die beiden Freundinnen und Rivalinnen zusammen Weihnachten im Hause Riesch. „Ich war schon sechs oder sieben Jahre nicht mehr zu Hause an Weihnachten, aber das ist wurscht, denn ich feiere mit der Riesch-Familie und es ist wichtig, dass man sich Weihnachten wohlfühlt“, sagte Vonn.

Beide Sportlerinnen kennen sich seit gemeinsamen Juniorentagen. Bei der WM des Ski-Nachwuchses vor zehn Jahren in Quebec trafen die beiden im Alter von 15 Jahren erstmals als Gegnerinnen aufeinander. Medaillen gab es für beide keine, dafür nahmen sie die gegenseitige Sympathie mit nach Hause.

Über die Jahre entwickelte sich die Freundschaft, und „ganz extrem“, so Riesch, „wird die Rivalität zwischen uns nie sein“. Sonst könnte man wohl auch kaum gemeinsam unter dem Weihnachtsbaum bei Raclette zusammensitzen. Die feierliche Runde aus der Riesch-Familie und Lindsey Vonn mit ihrem Ehemann Thomas ist dabei in diesem Jahr weiter gewachsen. Denn auch Maria Rieschs zukünftiger Ehemann Marcus Höfl wird dabei sein.

„Die ganze letzte Saison war sehr gut und der Höhepunkt dort war natürlich Olympia mit den zwei Goldmedaillen. Dazu habe ich am Saisonende noch den Slalom-Weltcup für mich entschieden. Und auch privat bin ich überglücklich“, sagte die frisch gekürte „Sportlerin des Jahres“ Maria Riesch, die im April heiratet. Ganz klassisch in weiß - und die Schwestern der Brautleute sind die Trauzeuginnen.

Bis zur Hochzeit stehen aber noch rasante Monate im Sport an. Denn im Weltcup geht es gleich nach den Festtagen mit den Rennen in Semmering weiter, und in nicht einmal 50 Tagen wollen die beiden Weltmeisterinnen ihre Titel in Garmisch-Partenkirchen verteidigen. Umso wichtiger, nach elf der 38 Saisonrennen erst einmal ganz kurz die Füße hochzulegen. „Das tut gut“, sagte die 16-malige Weltcup- Gewinnerin Riesch, wenngleich nicht nur Pause angesagt ist. „Drei oder vier Tage gar nichts machen, geht natürlich nicht. Aber man fährt nicht Ski, sondern achtet darauf, ein bisschen zu regenerieren, etwa mit Joggen.“

Die Geschenke müssen die beiden Skirennfahrerinnen, die beim letzten Rennen vor Weihnachten im Slalom ausschieden, im letzten Moment kaufen. Zumindest ein Alltagsproblem kennen die beiden Ausnahmesportlerinnen. Dafür können sie es im Gegensatz zum Normal- Weihnachtsfeiernden beim Raclette lockerer angehen lassen. Denn die Käse-Pfännchen müssen die beiden Dauer(ver)brenner nicht zählen. „An Weihnachten braucht man auf so etwas nicht schauen. Und da es für mich über die Saison gesehen ohnehin ein bisschen schwierig ist, das Gewicht zu halten, ist das auch ganz willkommen“, sagte Riesch.

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