Riesch im Pech - Schlechtestes Ergebnis seit 2007

München (dpa) - Die Sportlerehrung hätte Maria Riesch gerne noch ein paar Stunden länger genossen, aber sie musste zurück zum Ski-Weltcup nach Frankreich - und auch der Slalom in Courchevel war viel zu schnell zu Ende.

Wie zuletzt 2007 war keine deutsche Torlauf-Dame in den Top-10.

Auch Maria Riesch konnte als frisch gekürte „Sportlerin des Jahres“ nichts am schlechtesten deutschen Slalom-Ergebnis seit drei Jahren ändern. Über 1200 Kilometer war die Skirennfahrerin aus Partenkirchen zwischen dem Weltcup in Val d'Isère, der Sportlerehrung in Baden-Baden und dem Slalom in Courchevel per Helikopter, Privatjet und Auto in nur rund zehn Stunden unterwegs. Und dann war beim letzten Rennen vor Weihnachten mit einem Einfädler schon nach 25 Fahrsekunden alles wieder vorbei.

„Ich bin seit über zwei Jahren im Spezialslalom nicht mehr ausgeschieden, aber es kann halt immer mal passieren“, sagte die Doppel-Olympiasiegerin, die nicht in den Kampf um das von der Österreicherin Marlies Schild gewonnene Weihnachtsgeld in Höhe von 40 000 Euro eingreifen konnte. „Es war ein großer Aufwand nach Deutschland hinzufliegen, aber 'Sportler des Jahres' wird man nicht gerade jedes Jahr und es war mir schon wichtig, dass ich dabei sein kann.“ Von Verbandsseite gab es keine Kritik am Ausflug der „Galionsfigur“, so Alpin-Direktor Wolfgang Maier, dessen Team ohne Top-10-Ergebnis blieb.

Mit Bald-Ehemann Marcus Höfl sowie der in Courchevel ebenfalls ausgeschiedenen Amerikanerin Lindsey Vonn, die im Gesamtklassement drei Punkte vor der Deutschen liegt, verabschiedete sich Riesch zur gemeinsamen Weihnachtsfeier nach Garmisch-Partenkirchen. Schwester Susanne glückte das Vorhaben, „mit einem guten Ergebnis Weihnachten im Hause Riesch zu retten“ auf Platz zwölf auch nicht so recht; wenigstens hat sie jetzt die WM-Norm erfüllt. Beste Deutsche war Katharina Dürr auf dem elften Platz. Punkte holten noch Riesenslalom- Weltmeisterin Kathrin Hölzl als 13., Nina Perner auf Platz 25. und Fanny Chmelar auf dem 27. Rang.

Der Sister-Act gelang dagegen den Österreicherinnen Marlies und Bernadette Schild mit den beiden Bestzeiten im 2. Lauf - und nicht wie von den Riesch-Schwestern erhofft. „Das war kein versöhnlicher Abschluss vor Weihnachten, aber die Welt geht nicht unter“, sagte Maria Riesch. Wie zuletzt in Panorama/Kanada im November 2007, als Riesch als 14. die Beste war, blieben die Slalom-Damen des Deutschen Skiverbandes ohne Top-10-Ergebnis. „Es ist sicher nicht das gewesen, was man sich tatsächlich versprochen hat. Es war klar, dass es auch Rückschläge geben wird, deswegen ist das kein Riesenproblem“, sagte Maier. „Wir lassen nicht den Kopf hängen. Für drei, vier Tage lassen wir jetzt erstmal Weihnachtsfrieden einkehren.“ Und in Semmering soll dann am 28. und 29. Dezember wieder mehr herausspringen.

Seit Bormio im März 2008 war Riesch nicht mehr in einem Spezialslalom ausgeschieden. Dass es auf dem schwierigen Kurs mit engen Kombinationen diesmal nicht bis ins Ziel reichte, mochte die Torlauf-Weltmeisterin nicht auf die Reisestrapazen zurückführen. „Wenn es gut läuft, sagt keiner was, und wenn nicht, ist das daran Schuld. Ich find' das schmarrn. Ich selber weiß, was gut für mich“, griff Riesch in der ARD kritischen Stimmen vor.

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