Rebensburg raus - Höfl-Riesch „bisschen enttäuscht“

Sölden (dpa) - Kopfschüttelnd diskutierte Viktoria Rebensburg im Schneetreiben von Sölden mit Lindsey Vonn. Nachdem der US-Star beim Weltcup-Auftakt im Riesenslalom ausgeschieden war, patzte auch die deutsche Olympiasiegerin als Dritte des ersten Laufs und vergab eine mögliche Podestplatzierung.

„Wir haben unser Leid geteilt“, meinte Rebensburg über die Unterhaltung der beiden Ausgeschiedenen, „ich bin natürlich ziemlich sauer.“

Nicht vollends zufrieden war auch Maria Höfl-Riesch mit ihrem Einstand in den WM-Winter. Nach 75-minütiger Verzögerung wegen dichten Nebels fiel die Partenkirchenerin beim Sieg der Slowenin Tina Maze von Rang sieben auf elf zurück, verbuchte aber zumindest ihre zweitbeste Platzierung am Rettenbachferner. „Es ist sicher kein Grund zum Jubeln heute, aber sicher auch kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken“, bewertete die Doppel-Olympiasiegerin das deutsche Teamergebnis mit Licht und reichlich Schatten. „Wir sind natürlich alle miteinander ein bisschen enttäuscht.“

Die „Susel“ habe den „allermeisten Grund zur Freude“, sagte Höfl-Riesch - gemeint war Susanne Weinbuchner. Von Rang 29 fuhr die 21-Jährige auf Platz zwölf nach vorne und feierte ein sensationelles Weltcup-Debüt. „Ich habe mir gedacht: Gib alles. Dass so etwas dabei rauskommt, ist Wahnsinn“, sagte sie.

Großer Jubel herrschte auch bei den Heimfans, die sich über das Doppel-Podest mit Kathrin Zettel als Zweiter und Stefanie Köhle auf Rang drei freuten. Die österreichischen Damen waren mit einem Trauerflor für Björn Sieber unterwegs - auch das Herrenteam wird am Sonntag auf diese Weise des am Freitag bei einem Autounfall ums Leben gekommenen Athleten gedenken.

Bevor Fritz Dopfer zum Abschluss des Auftakt-Wochenendes als hoffnungsreichster deutscher Starter ins Rennen geht, sah Alpindirektor Wolfgang Maier das Damenteam bei schweren Bedingungen „unter Wert“ geschlagen. Nach einem starken 13. Platz im ersten Lauf schied Simona Hösl aus, Lena Dürr rutschte bereits am Vormittag von der Piste. „Für die nächsten Rennen müssen wir vom Gesamtergebnis etwas zulegen können, und das werden wir auch“, betonte Maier.

Trotz des bitteren Aus von Rebensburg, die ein Tor verfehlte, wollte er für die Vorjahreszweite und Siegerin von 2010 „eine Lanze brechen. Im ersten Durchgang hat sie gezeigt, dass sie absolut top Skifahren kann“, sagte Maier. „Das gehört zum Rennsport dazu, das passiert allen.“

So auch Vonn. Nach Rang zwölf im ersten Lauf riskierte die viermalige Gesamtweltcupsiegerin zu viel und hielt sich nach ihrem Sturz den linken Arm. „Ich habe mit meiner Hand irgendwie eine Torstange am Boden erwischt“, erklärte Vonn ihr Missgeschick.

Mit den neuen, längeren Ski, die der Weltverband FIS seit dieser Saison vorschreibt, hatten die meisten Athletinnen vor allem im ersten Lauf kaum Probleme. „Aber es wird sicher in diesem Winter noch der ein oder andere engere Lauf kommen, in dem sich das mehr bemerkbar macht“, analysierte Höfl-Riesch. „Man sieht schon, dass die, die vorne sind, am besten mit der Umstellung zurechtgekommen sind.“

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