Rebensburg knapp am Podest vorbei - Hölzl-Comeback

Lienz (dpa) - Pech für Viktoria Rebensburg mit Rang vier, Freude bei Maria Höfl-Riesch über die Top-10 - und Kathrin Hölzl durfte nach zehn Monaten endlich wieder Rennluft schnuppern.

Zwar schied die Riesenslalom-Weltmeisterin am Mittwoch beim Ski-Weltcup in Lienz/Österreich im zweiten Durchgang aus, aber Rebensburg und Höfl-Riesch freuten sich über die Rückkehr der Teamkollegin nach schier endloser Leidenszeit. „Es war wichtig für sie mal wieder dabei zu sein und aus dem Starthaus zu fahren“, sagte Höfl-Riesch, die ihren zehnten Platz im Riesenslalom selbst als „Schritt nach vorne“ bewertete.

Nach Rang 21 im gemessen an der langen Pause sehr starken ersten Durchgang erreichte Hölzl im zweiten Lauf nicht das Ziel. „Mit dem Fehler war es aus, wie ein Blackout“, haderte die 27-Jährige und stieg aus, „aber das Scheißjahr ist endlich abgeschlossen und ich hoffe, dass es im nächsten Jahr wieder besser wird.“ Seitdem sie im Februar mit „Schmerzen ohne Ende“ von der WM-Strecke gehumpelt war, hatte sie kein Rennen mehr bestritten. Im Sommer wurden die Ursachen für die von ihr einmal als „Ganzkörperschmerzen“ bezeichneten Probleme gefunden - und mittlerweile scheint sie diese im Griff zu haben.

Kurzzeitig hatte Hölzl im Zielraum trotz des Ausscheidens ihr Lachen wieder gefunden, aber als Teamkollegin Rebensburg am Zielhang dann mit einem Fehler vom Bestzeit-Kurs abkam, war das Lächeln wieder dahin. Auch bei Rebensburg, die nach ihrer Zieleinfahrt gleich die Konkurrenz um Premierensiegerin Anna Fenninger (Österreich) umarmte.

„Die anderen haben aber einen super Job gemacht, da kann ich nur gratulieren“, sagte die Riesenslalom-Olympiasiegerin. „Ein vierter Platz ist nicht so schlecht, auch wenn ich in meiner Lieblingsdisziplin Riesenslalom gerne oben stehen möchte.“ Tut sie, zumindest im Disziplin-Klassement, in dem sie die Führung verteidigte. „Das muss man sportlich akzeptieren können. Das war kein perfekter Zielhang“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier.

Glücklich verfolgte er die Rückkehr Hölzls nach zehn Monaten Leidenszeit. „Wir wollen dem Sportler die Möglichkeit geben, dass er nach so langer Abstinenz ohne Druck zurückkommt“, betonte Maier und verwies auf das Bayern-Beispiel Arjen Robben. Anders als Hölzl selbst haderte er keineswegs mit dem Aus der Skirennfahrerin. „Sie kommt mit Sicherheit zurück“, betonte Maier und hofft, dass Hölzl ihre Probleme jetzt im Griff hat. „Ab und zu musst du wieder ins Wettkampfsystem, damit du den Stallgeruch mitkriegst.“

Lange genug war sie weg und hatte als Trainingspartnerin und Freundin im Team gefehlt. Wenigstens ist seit dem Sommer nach langer Suche die Ursache des Leids gefunden. Eine Stoffwechselstörung soll der Grund gewesen sein, und diese hat sich laut Hölzl schleichend nach einer Herzmuskelentzündung aus dem Jahr 2007 - und dem Verzicht auf eine Pause - eingestellt. Dazu wurde eine genetische Störung des Immunsystems diagnostiziert, worauf ihre Anfälligkeit bei Infekten mitzurückgeführt wird. „Ich hoffe, dass sie ihre gesundheitlichen Probleme im Griff hat und die Saison fortsetzen kann“, sagte Höfl-Riesch, die diesen Donnerstag beim Slalom wieder auf das Podest möchte. Beim letzten Torlauf vor Weihnachten war sie zweite geworden.

Von guten Ergebnissen waren die anderen deutschen Starterinnen in Lienz weit entfernt. Lena Dürr wurde 29., Veronika Staber (35.) und Barbara Wirth (40.) verpassten im ersten Durchgang die besten 30, Veronique Hronek und Simona Hösl schieden im ersten Lauf aus.

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