Raich gewinnt Super-G in der Schweiz

Crans-Montana (dpa) - In der Stunde der langersehnten Rückkehr auf das Siegerpodest dankte Benjamin Raich seiner erfolgreichen Freundin.

„Mit der Marlies hatte ich ein Vorbild“, sagte der Österreicher in Crans-Montana nach seinem ersten Weltcup-Sieg seit mehr als zwei Jahren, „die ist nach viel schwereren Verletzungen wieder zurückgekommen.“ Während Marlies Schild schon lange wieder Seriensiege im Slalom einfährt, gelang Raich im Jahr nach seinem Kreuzbandriss der erste Super-G-Erfolg seiner langen Karriere. „Es ist wirklich traumhaft. Der Speedsieg hat mir noch gefehlt, dass es nach der Verletzung klappt ist umso schöner.“ Zuletzt hatte Raich vor 806 Tagen im Dezember 2009 ein Rennen gewonnen.

Drei Tage vor seinem 34. Geburtstag setzte sich der Doppel-Olympiasieger von 2006 auf dem technisch anspruchsvollen Kurs vor dem Franzosen Adrien Theaux und Didier Cuche durch. Der Schweizer vergab auf seiner Abschiedstour den zweiten Sieg in Serie mit einer zu forschen Linie im Zielabschnitt und lag 36 Hundertstelsekunden hinter Raich. „Ich bin überglücklich“, meinte der 37 Jahre alte Cuche, der nach dieser Saison aufhören wird, „ich bin einfach nicht so gut gefahren, um Benni zu schlagen.“

Während der Vortagesdritte Raich sich über „ein sehr erfreuliches Wochenende“ freuen durfte, gab es für die deutschen Athleten erneut keine Top-Platzierung. Nach seinem Aus am Freitag holte Stephan Keppler bei seiner Rückkehr nach einer Knieverletzung als 24. zumindest Weltcup-Punkte. Die verpasste sein Teamkollege Andreas Sander um 16 Hundertstel auf Rang 32 knapp. Josef Ferstl kam nicht ins Ziel, Tobias Stechert verzichtete auf einen Start.

Auch der österreichische Gesamtweltcup-Führende Marcel Hirscher setzte aus und konzentrierte sich stattdessen auf die Vorbereitung für den Riesenslalom am Sonntag. Da Beat Feuz nach seinem enttäuschenden 20. Platz vom Vortag als Zehnter erneut den Sprung an die Spitze der Gesamtweltcup-Wertung verpasste, sieht der Schweizer seinen Rivalen als „Favoriten“ auf die Große Kugel. „Einen Ivica Kostelic darf man aber sicherlich nicht abschreiben“, meinte Feuz vor dem zu erwartenden Herzschlagfinale im letzten Weltcup-Monat März. Hirscher führt mit zwölf Punkten vor dem Kroaten Kostelic, der nach seiner Meniskusoperation weiter fehlt. Feuz liegt nur 15 Zähler hinter Hirscher.

Wie der Österreicher geht auch der für den SC Garmisch startende Fritz Dopfer mit guten Podestchancen in den Riesentorlauf zum Abschluss des Weltcup-Wochenendes.

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