Neureuther klar zurück: 16. bei Myhrer-Sieg

Zagreb (dpa) - Einen Monat vor dem Start der Heim-WM hat Felix Neureuther noch nicht den richtigen Schwung gefunden. Der Skirennfahrer aus Partenkirchen kam im Flutlichtslalom von Zagreb beim Sieg des Schweden Andre Myhrer nur auf den 16. Rang.

Im Ziel schüttelte der 26-Jährige kurz den Kopf, zufrieden konnte er nicht sein. „Das war ganz ein komisches Rennen. Das muss man abhaken. Wenn ich den Fehler im zweiten Durchgang nicht mache, wäre viel mehr drin gewesen“, meinte Neureuther. Myhrer sicherte sich den Sieg und 42 000 Euro Prämie vor Ivica Kostelic (Kroatien) und Mattias Hargin (Schweden), der von Rang 30 noch aufs Podest vorfuhr.

Zwei Tage nach dem Sieg der Österreicherin Marlies Schild vor Maria Riesch war Vorjahreschampion Razzoli angespornt von Slalom- Legende Alberto Tomba als Führender ins Finale gegangen, konnte aber die Angriffe der Konkurrenz nicht mehr kontern und wurde Vierter. Vor allem Hargin trumpfte im von den äußeren Bedingungen beeinflussten Lauf auf. Er fuhr als erster Slalom-Künstler von Rang 30 auf 3 vor. Für Kostelic erfüllte sich vor 25 000 Zuschauern der Traum vom Erfolg in der Heimat wieder nicht. Der Sieger vom Parallel-Spektakel in München musste sich bei dem üppig dotierten Weltcup-Rennen (120 000 Euro) zum dritten Mal mit Rang zwei begnügen. Nur in Kitzbühel gibt es mehr Geld.

Auch wenn der erste von fünf Slaloms im Januar für Neureuther, der in München als Vierter einen guten Eindruck hinterlassen hatte, nicht wie erhofft lief, will der 26-Jährige im Torlauf-Monat durchstarten. „Ich weiß, ich bin gut drauf und lass' mich nicht rausbringen“, sagte der Partenkirchener. Außer dem Ergebnis von Zagreb stehen beim WM- Vierten im Slalom noch Rang sechs aus Val d'Isère und ein Aus von Levi zu Buche. Zagreb war nun der Auftakt für die große Slalom-Serie im Januar mit Stationen in Adelboden an diesem Wochenende, Wengen, Kitzbühel und Schladming als Generalprobe vor den Weltmeisterschaften vom 7. bis 20. Februar in Garmisch-Partenkirchen.

Myhrer, der mit seinem zweiten Weltcup-Erfolg die Führung im Disziplin-Klassement übernahm, war nach Marcel Hirscher (Österreich) in Val d'Isère und Jean-Baptiste Grange (Frankreich) in Levi im dritten Rennen der dritte Sieger im hartumkämpften Torlauffeld. Von seinem dritten Weltcup-Erfolg war Neureuther weit weg und wunderte sich selbst nach dem ersten Lauf. „Ich war ein bisschen sprachlos nach dem ersten Durchgang, weil ich ein ziemlich gutes Gefühl gehabt hab', aber weit hinten war“, sagte der Partenkirchener. Für das Finale schnallte er sich neue Ski unter, aber auch das half letztlich nicht.

Die beiden anderen deutschen Starter hatten das Finale verpasst. Fritz Dopfer, in Levi noch 14., landete auf dem 54. Rang. „Da braucht man nicht drum herum reden: Es waren nicht die äußeren Bedinggungen, es war einfach meine eigene Leistung, die einfach nicht akzeptabel war heute“, sagte der Garmischer. Der 21-jährige Sebastian Liebl landete beim Weltcup-Debüt auf dem 57. Platz. „Wir hatten uns von Felix und Fritz viel mehr versprochen“, sagte Herren-Cheftrainer Karlheinz Waibel.

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