Maze will Gold-Coup - Kann Höfl-Riesch kontern?

Schladming (dpa) - Im Weltcup fährt Tina Maze auf Rekord-Kurs - und bei der Ski-WM traut Maria Höfl-Riesch der Slowenin auch Einmaliges zu: Fünf Titel. Nach dem Sieg im Super-G ist Maze erst recht die große Favoritin auf Gold in der Super-Kombination.

„Fünf Medaillen, dafür braucht man auch sehr viel Glück. Ich weiß, dass ich gut fahre, denke aber nicht an Medaillen“, erklärte die 29-Jährige in den WM-Tagen von Schladming. „Ich möchte einfach meine Form genießen und gut Ski fahren. Ich kann nur von Tag zu Tag blicken.“

Medaillen in allen fünf Einzel-Disziplinen bei einer einzigen WM glückte noch keiner Skirennfahrerin. Anja Pärson fehlte 2007 Edelmetall im Riesenslalom. Rosi Mittermaier hatte 1976, als die WM im Rahmen von Olympia ausgetragen wurde und es vier Disziplinen gab, vier Medaillen gewonnen. Bei den Herren stand 1999 der Norweger Lasse Kjus in allen fünf WM-Disziplinen auf dem Podest. Fünf Titel aber schaffte er nicht.

Doch Maze könnte das schaffen, zumindest zählt sie überall zu den Goldfavoritinnen. „Ein Erfolg ist, wenn ich zwei perfekte Läufe mache. Medaillen sind aber auch möglich mit Fehlern, du musst nur weiterkämpfen und alles geben“, sagte Maze. Dass sie eine Alleskönnerin ist, unterstrich sie in St. Anton ganz besonders: Seit dem Super-G-Erfolg dort ist sie die erst sechste Skirennfahrerin, die Weltcups in allen fünf Disziplinen gewonnen hat.

Höfl-Riesch sah die slowenische Kontrahentin schon vor dem Auftakt in der Lage, „in jeder Disziplin“ zu gewinnen. Denn die Riesentorlauf-Weltmeisterin von 2011 hat etwas, was der deutschen Doppel-Olympiasiegerin dieser Tage fehlt: Viel, viel Selbstvertrauen. „Sie zeigte kaum Schwäche. Deshalb traue ich ihr da schon Einiges zu“, sagte die Olympiasiegerin in der Super-Kombination.

Überhaupt scheint es für Maze in der Saison keine Grenzen zu geben. Mit 1694 Punkten hat sie im Weltcup mehr als doppelt so viele Zähler wie Höfl-Riesch als erste Verfolgerin, wenn man sie noch so nennen darf. Der Rekord von Hermann Maier (Österreich) von 2000 Punkten aus der Saison 1999/2000 ist nur noch eine Frage der Zeit, wenn die Slowenin gesundbleibt. Den „Herminator“ würde es freuen: „Ich hoffe, Tina schafft die 2000 Punkte. Denn dann spricht mich keiner mehr darauf an.“

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