Ligety Weltmeister in der Super-Kombination

Schladming (dpa) - Ted Ligetys Fahrt zur zweiten Goldmedaille wurde für die Gastgeber zur Nebensache angesichts der ersten Herren-Plakette für Österreich bei der Ski-WM in Schladming. Romed Baumann ließ sich von den begeisterten Fans für Bronze in der Super-Kombination feiern.

„Das ist so geil“, jubelte der 27-Jährige nach dem langersehnten Herren-Edelmetall für den Gastgeber. Der Amerikaner Ligety beobachtete das Spektakel nach Gold im Super-G eher still und ist schon vor dem Riesenslalom einer der Superstars der alpinen Titelkämpfe. „Ich hoffe, dass ich da auch noch was Nettes hinlegen kann.“

Silber ging an Routinier Ivica Kostelic aus Kroatien. Für den dreimaligen Silbermedaillengewinner bei olympischen Winterspielen war es das erste Edelmetall in einem Kombinations-Wettkampf bei Weltmeisterschaften. Zufrieden war der 33-Jährige mit der Fahrt in seiner Spezialdisziplin aber nicht. „Das war ein schlechter lauf, leider. Ich bin nicht in den Rhythmus gekommen.“

Die Grundlage für den zweiten großen Erfolg in Schladming legte Ligety in der Abfahrt. Bei strahlendem Sonnenschein rasten zwar fünf Konkurrenten am Montagmittag auf der Planai schneller ins mit 16 500 Zuschauern nicht ausverkaufte Zielstadion. Dank seiner Slalomleistung unter Flutlicht distanzierte der 28-Jährige Mitfavorit Alexis Pinturault aber endgültig.

Für den Franzosen bestand bereits nach der Schussfahrt bei schon 3,35 Sekunden Rückstand auf die Spitze nur noch wenig Hoffnungen auf Edelmetall, ein Fehler wenige Meter vor dem Slalom-Ziel machte sie trotz bis dahin starker Fahrt vollends zunichte. Österreichs eigentlich größte Hoffnung Benjamin Raich dagegen fädelte ein und reihte sich ein die Serie der Austria-Enttäuschungen bei der Heim-WM.

Titelverteidiger Aksel Lund Svindal meisterte die eisige Piste zwar wieder besser als die meisten anderen Starter, musste sich aber im Trikot des Abfahrts-Weltmeisters bereits in Teil eins des Wettkampfs Baumann geschlagen geben und schied im Slalom aus. „Ich war schneller als der Weltmeister“, sagte Baumann nach seiner Nichtberücksichtigung für die Spezialabfahrt. „Ich hab' schon, als ich über die Ziellinie gefahren bin, gespürt, dass das ein gewaltiger Lauf war.“ Im Slalom veredelte er seine Leistung dann.

Auf „dem schwierigsten Slalomhang im Weltcup“ (Svindal) gab es für die meisten Abfahrts-Asse nichts zu holen. „Ich bin mir sicher, dass die Zuschauer heute viel Spaß mit uns Abfahrern auf der Slalom-Strecke haben werden“, prognostizierte der Italiener Christof Innerhofer: „Der Slalom ist so extrem schwierig, dass ein Abfahrer durchschnittlich vier Sekunden bekommen wird.“ Wie viel er verloren hätte blieb offen - auch Innerhofer schied aus.

Eine Schrecksekunde gab es für den Schweizer Sandro Viletta, als während seiner Schussfahrt am Mittag plötzlich ein Streckenposten auf der Strecke auftauchte. Viletta kam vorbei, im Ziel konnte er trotz der gefährlichen Szene sogar wieder lächeln und stand nach seinem beherzten Slalom-Lauf sogar zwischenzeitlich in der Box des Führenden. Renndirektor Günter Hujara entschuldigte sich für die Panne.

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