Höfl-Riesch zurück - „Immunsystem nicht auf Höhe“
Cortina d'Ampezzo (dpa) - Nach der ersten Krankheitspause seit Jahren musste Maria Höfl-Riesch in Cortina d'Ampezzo bei ihrer Weltcup-Rückkehr unwillkürlich an eine dunkle Stunde ihrer Karriere denken.
„Als ich zur Besichtigung hochgefahren bin und auf den Riesentafeln mit Temperatur, Uhrzeit und Datum der 12.1. stand, da hat es mich kurz geschockt“, schilderte die 27-Jährige. Sieben Jahre waren da auf den Tag genau seit dem ersten von zwei Kreuzbandrissen des deutschen Alpin-Asses vergangen, „aber da kann ja Cortina nichts für, deswegen mag ich die Strecke trotzdem sehr gern“, sagte die Gesamtweltcupsiegerin über ein „gutes Pflaster“, wo dieses Wochenende eine Abfahrt und ein Super-G anstehen.
Hadern und Jammern gehört nicht zum Programm der Olympiasiegerin, für die der Winter nicht nach Wunsch läuft. Schon im Trainingslager hatte sie vor der Saison mit Blessur und Bedingungen zu kämpfen, in der Saison gab es deutlich weniger Spitzenplätze, dazu kamen gesundheitliche Probleme. Vor einem Jahr hatte sie zum selben Zeitpunkt neun Podestplätze, darunter drei Siege auf dem Konto stehen. Jetzt sind es nur zwei Stockerlränge. Dass sie ihren Titelgewinn im von der Amerikanerin Lindsey Vonn derzeit dominierten Gesamtweltcup wiederholen kann, glaubt niemand mehr.
„Ich sehe es so dramatisch nicht, wobei man sagen muss letztes Jahr lief es perfekt“, sagt die 20-malige Weltcup-Gewinnerin zu ihrer Saisonausbeute, die sie bis auf ein „paar Ausrutscher ganz okay“ findet. Aber nach den Erfolgen der vergangenen Jahre erwarten alle mehr als „ganz okay“ von ihr. Gemessen an den nackten Zahlen sei das ein „deutlicher Rückschritt“, meinte Alpin-Direktor Wolfgang Maier.