Fünfter Weltcup-Sieg für Rebensburg

Ofterschwang (dpa) - Viktoria Rebensburg ballte im Ziel die Fäuste und schrie die Freude heraus. Nach dem Aus beim vorigen Riesenslalom in Andorra durfte sich die 22-Jährige in einer wechselhaften Saison wieder als Siegerin in ihrer Lieblings-Disziplin feiern lassen.

Mit ihrem fünften Erfolg im alpinen Ski-Weltcup holte sich Rebensburg die Führung in der Disziplinwertung von der siebtplatzierten Französin Tessa Worley zurück. Beim Frühlingsrennen in Ofterschwang rettete die Olympiasiegerin als Führende des ersten Durchgangs im Finale sechs Hundertstelsekunden Vorsprung ins Ziel und gewann vor der Slowenin Tina Maze und den zeitgleich drittplatzierten Irene Curtoni (Italien) und Elisabeth Görgl (Österreich).

Rebensburg fuhr ihren zweiten Saisonsieg und den vierten der deutschen Alpin-Damen ein. Zu ihrer eigenen Überraschung. Denn sie meinte, dass der Stadionsprecher bei ihrem bejubelten zweiten Lauf von einen Rückstand gesprochen habe. „Ich hab' mich verhört, glaub ich“, sagte Rebensburg nach dem Rennen und war „richtig happy“. Wie auch die Fans, denn es war der erste Erfolg für den Deutschen Skiverband in Ofterschwang überhaupt.

Drei Riesenslalom-Rennen vor dem Saisonende übernahm Rebensburg damit auch wieder die Führung im Disziplin-Klassement, das sie im Vorjahr gewinnen konnte. „Ich schau nicht auf die Wertung. Ich habe versucht, mich aufs Skifahren zu konzentrieren“, sagte die Skirennfahrerin vom Tegernsee. Sie führt nun 44 Punkte vor Worley und 109 Zähler vor Görgl. Im Gesamtweltcup konnte die Amerikanerin Lindsey Vonn ihre Führung auf Maze nicht ausbauen, aber sie liegt sowieso unangefochten vorn.

Maria Höfl-Riesch ist Dritte der Gesamtwertung. In Ofterschwang lag sie nach gutem Start schon im ersten Durchgang im Schnee. Auf dem Innenski war die Doppel-Olympiasiegerin weggerutscht und musste das Finale bei frühlingshaften Temperaturen als Zuschauerin verfolgen. „Ärgerlich. Das ist sehr schade, dass mir das jetzt beim Rennen passiert, noch dazu vor heimischer Kulisse“, sagte die 27-Jährige, „aber ich habe gesehen, dass die Form passt.“ Nächste Chance zur Besserung: Am Samstag steht ein zweiter Riesenslalom an. Abgeschlossen wird das Ski-Wochenende mit einem Slalom am Sonntag.

Schwierig waren die Bedingungen im Allgäu - vor allem wegen der Temperaturen im zweistelligen Bereich, die der Piste zusetzten. Das stellte die Fahrerinnen vor nicht alltägliche Situationen. „Es ist schon auch schön mal nicht zu frieren, aber das ist schon fast ein bisschen zu extrem. Man weiß gar nicht was man noch alles ausziehen soll“, sagte Höfl-Riesch, die bei der Streckenbesichtigung dann gleich mal den Helm wegließ.

Wie für Höfl-Riesch war das Rennen nach dem ersten Durchgang für Veronika Staber und Barbara Wirth zu Ende. Im zweiten Lauf kam Lena Dürr nur ein paar Tore weit, Veronique Hronek verlor bei einem Fehler viel Zeit und holte aber als 26. Weltcup-Punkte. Die ehemalige Weltmeisterin Kathrin Hölzl lässt die Rennen in Ofterschwang nach langer Verletzungspause aus und will erst in der neuen Saison wieder einsteigen.

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