DSV-Abfahrer enttäuschend bei Svindals 25. Weltcupsieg

Bormio (dpa) - Weltmeister Aksel Lund Svindal aus Norwegen jubelte über den 25. Weltcup-Sieg, der deutsche Herren-Cheftrainer machte sich nach der Abfahrt von Bormio dagegen Sorgen um die Olympia-Teilnahme der deutschen Speedfahrer.

„Ich war relativ zuversichtlich, inzwischen wäre es vermessen. Weil wir einfach nicht dabei sind“, sagte Karlheinz Waibel der Nachrichtenagentur dpa sechs Wochen vor den Winterspielen in Sotschi.

Stephan Keppler auf dem geteilten 29. war der beste Deutsche im Feld - ist aber seit seinem Rauswurf im Frühjahr kein Mitglied der Nationalmannschaft mehr. Die blieb daher ohne einen Weltcup-Punkt. Andreas Sander wurde 36., Tobias Stechert 47., Josef Ferstl 49. und Klaus Brandner 57. Andreas Strodl schied aus. „Das ist bei weitem nicht das, was wir uns vorgestellt haben“, sagte Waibel.

Auch Österreich jammerte nach dem zweiten Platz von Hannes Reichelt vor Erik Guay aus Kanada - über ein Kalenderjahr ohne Abfahrtssieg. Reichelt und damit dem ÖSV den ersehnten Sieg weggeschnappt zu haben, mache ihm kein schlechtes Gewissen, erklärte Svindal schmunzelnd. „Ich bin so oft von hier mit Nichts nach Hause gefahren. Siege sind immer verdient“, sagte er. Trotz der langen Durststrecke: In 13 Speedrennen holte Rot-Weiß-Rot 15 Podestplätze.

Der Deutsche Skiverband hat ganz andere Sorgen. „Das ist ja jetzt keine neue Entwicklung, das geht jetzt seit Beaver Creek so“, sagte Waibel. „Inzwischen kommt natürlich auch eine gewisse Verunsicherung hinzu, weil wir gedacht haben, das läuft anders. Da stellt sich bei jedem eine gewisse Ernüchterung ein. Jeder hadert.“

Noch beim Saisonauftakt in Lake Louise schien sich alles zu fügen. Stechert wurde Elfter, schaffte die halbe Qualifikationsnorm für die Spiele in Russland - und das im ersten Rennen nach einer schweren Knieverletzung. „Beim Tobi bin ich immer noch vorsichtig zuversichtlich“, sagte Waibel. „Er hat die halbe Miete im Sack, aber im Moment fährt er hinterher. Es bleibt eine gewisse Skepsis. Aber ich weiß, grundsätzlich hat er es drauf.“ Seit dem Rennen in Kanada aber kann der Allgäuer sein Potenzial nicht mehr abrufen.

Auch Keppler fährt hinter den (eigenen) Erwartungen hinterher. „Der Fehler im Zielhang hat viel Zeit gekostet, sonst war die Fahrt ganz okay“, sagte er. Das Ziel, einen Platz unter den Top 15 und die damit verbundene halbe Qualifikationsnorm aber „habe ich wieder nicht erreicht“. Nächste Gelegenheit: Wengen.

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