Abfahrtssiegerin Höfl-Riesch: „Gutes Omen“ für Olympia

Krasnaja Poljana (dpa) - Maria Höfl-Riesch ist die einzige Siegerin des Olympia-Tests für Sotschi 2014. Nach einer traumhaften Abfahrt auf der Strecke der Winterspiele warf sich die 27-Jährige als Gewinnerin in den Schnee.

Vor Freude boxte sie mit den Fäusten in die Luft. Olympia kann kommen.

„Es ist hoffentlich ein gutes Omen. Ich hab' auch damals in Whistler Mountain zwei Jahre vor Olympia die Super-Kombination im Weltcup gewonnen und hatte dementsprechend großes Selbstvertrauen für die Strecke in Whistler“, erinnerte die Partenkirchener Skirennfahrerin, „ich hab' dort zwei Goldmedaillen gewinnen können. Es ist keine Garantie natürlich, aber es gibt ein gutes Gefühl.“

Damals beim Pisten-Check im Weltcup in Kanada war Höfl-Riesch in der Abfahrt ausgeschieden und hatte die Kombination gewonnen. Gold sprang zwei Jahre später in der Kombi und im Slalom heraus. Eine gute Ausgangslage für weitere Erfolge ist zumindest seit den Wettkämpfen in Krasnaja Poljana am Wochenende gelegt. „Hier auf der Abfahrt für die Olympischen Spiele 2014 gewonnen zu haben, ist natürlich eine super Sache“, betonte Höfl-Riesch.

Mit einem guten Gefühl verließ auch die Amerikanerin Lindsey Vonn die Olympia-Großbaustelle. Obwohl sie überraschend in der Abfahrt hinter der deutschen Freundin und Österreichs Weltmeisterin Elisabeth Görgl Dritte wurde, heimste sie am Wochenende zwei Kleine Kristallkugeln ein. In der Abfahrt war es die fünfte nacheinander, in der Kombination die dritte. Am Sonntag fiel die Super-Kombination wegen schlechter Sicht und einer nicht rennfertigen Piste aus. Da der Wettbewerb nicht nachgeholt wird, konnte die amerikanische Abfahrts- Olympiasiegerin nicht mehr von der Spitze des Klassements verdrängt werden.

„Du willst einen Titel nie mit einem abgesagten Rennen gewinnen“, sagte die dreimalige Gesamtweltcupsiegerin Vonn. „Es war nicht sicher genug, um heute zu fahren. Ich bin wirklich glücklich mit der Entscheidung, weil Sicherheit das Wichtigste ist.“ Am Tag zuvor hatte sie noch gehadert - und zwar mit ihrer eigenen Fahrt. „Ich habe mein Bestes gegeben. Aber Maria ist super gefahren und hat den Sieg verdient“, ergänzte die Gesamtweltcupführende. Sie mühte sich, dem verpassten Tagessieg etwas Positives abzugewinnen. „Ich denke, dass es vielleicht sogar gut ist, dass ich heute nicht gewonnen habe. So habe ich weniger Druck für Olympia.“

Höfl-Rieschs Erfolg war aber nicht nur mit Blick auf das Milliardenspektakel bemerkenswert. Auch für die Zielgerade der laufenden Saison war der erste Abfahrtssieg seit Januar 2011 vielleicht hilfreich. „Fürs Gewinnen muss alles passen, jeder Sieg ist für mich was ganz Besonderes. Natürlich ist es mein Ziel, noch ein paar Rennen zu gewinnen heuer“, betonte die Gesamtweltcupsiegerin. Mit 956 Punkten ist sie in diesem Klassement hinter Vonn (1442) und Tina Maze (Slowenien/994 Zähler) Dritte.

Für Höfl-Riesch war es der achte Weltcup-Sieg in einer Abfahrt, der 22. insgesamt. „Wenn man in der Abfahrt ins Ziel kommt, die Lindsey Vonn ist schon unten und man geht in Führung - das ist was ganz Besonderes und deswegen habe ich es rausgeschrien“, sagte das deutsche Alpin-Ass. Zum elften Mal Weltcup-Punkte in der Abfahrt gab es für Viktoria Rebensburg, die auf den 20. Platz fuhr. Veronique Hronek und Lena Dürr durften nicht aus dem Starttor raus. Wegen starken Nebels wurde das Rennen nach Startnummer 51 direkt vor Hronek unterbrochen. Nach schier endloser Wartezeit wurde die Abfahrt dann abgebrochen, von der Jury aber trotzdem gewertet.

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