CAS nicht zuständig : Verbände zweifeln an IOC-Strafen gegen Russland
Berlin (dpa) - Die juristischen Zweifel der Schlittensport-Verbände haben die Debatte um die IOC-Strafen im Doping-Skandal um Russlands Athleten wieder befeuert.
Die vom Internationalen Olympischen Komitee vorgelegten Beweise seien „dünn“, sagte der Chef des Rechtsausschusses des Rodel-Weltverbands FIL, Christian Krähe, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Das IOC hatte in der Affäre um die systematischen Manipulationen der Russen insgesamt 43 Sportler lebenslang für Olympia gesperrt, darunter auch die beiden Rodler Albert Demtschenko und Tatjana Iwanowa. „Ich frage mich, wie das IOC zu diesem Ergebnis kommen konnte“, sagte Jurist Krähe.
Die FIL hatte auf weitere Sanktionen gegen Demtschenko und Iwanowa verzichtet. Auch der Bob- und Skeletonverband IBSF hatte zuvor die Verfahren gegen die russischen Athleten vorläufig eingestellt, sie dürfen daher auch im Weltcup weiter starten. Das IOC reagierte irritiert auf die Kritik an seiner Entscheidung. Das IOC könne die Schlussfolgerungen beider Verbände „weder verstehen noch akzeptieren“, hieß es.
Doch die Position der Schlitten-Verbände klingt nicht nach schneller Beruhigung. „Nach Aktenlage ist das Ergebnis des IOC nicht mal diskutierbar“, sagte FIL-Funktionär Krähe. Schon im Dezember hatte Andreas Trautvetter, Präsident des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland und Weltverbands-Vizechef, gesagt: „Nach einer mündlichen Anhörung mussten wir feststellen, dass die Unterlagen der IOC-Oswald-Disziplinarkommission für eine Sperre nicht ausreichen.“