Rodler Hüfner und Loch glänzen bei Saison-Start

Igls (dpa) - Tatjana Hüfner staunte nach ihrem „Schnapszahl-Sieg“ über ihre Frühform, Sorgenkind Felix Loch genoss erleichtert seinen perfekten Auftakt in den WM-Winter. Angeführt von ihren Olympiasiegern haben die deutschen Rodel-Asse im österreichischen Igls einen glänzenden Saison-Start gefeiert.

„Das ist ein rundum gelungener Auftakt“, freute sich Bundestrainer Norbert Loch über den starken Beginn des nacholympischen Winters. Als Zugabe gab es noch den Sieg in der Team-Staffel. Leer gingen nur die jungen Doppelsitzer aus.

„Gold-Junge“ Loch konnte nach seinem zweiten Weltcup-Sieg endlich wieder strahlen. „Ich bin richtig zufrieden. Besser hätte die Saison für mich nicht anfangen können.“ Vergessen waren für den 21-Jährigen, der David Möller wie bei Olympia auf den zweiten Rang verwies, auch die gesundheitlichen Probleme im Endspurt auf den WM-Winter. „Nur am Start fehlt noch die ein oder andere Hundertstelsekunde.“ Andi Langenhan wurde Fünfter, Jan Eichhorn Siebter.

Locker wie eh und je hatte Loch munter vor sich hin pfeifend das Starthaus in Igls aufgesucht. „Ich bin schmerzfrei. Die Medikamente haben zum Glück endlich angeschlagen.“ Noch bei der deutschen Meisterschaft vor einem Monat hatte der Berchtesgadener wegen einer Entzündung im Hüftbereich aufgeben müssen. „Ich konnte nicht lenken und da kann man keine Rodelbahn runterfahren.“ Doch in Igls fand Loch zur Präzision zurück: Wie ein Uhrwerk absolvierte er seine Läufe und beendete sie auf die Tausendstelsekunde zeitgleich.

„Dass es so gut läuft, hätte ich nicht gedacht. Wenn der Einstieg so klappt, gibt das Selbstvertrauen“, freute sich Hüfner. Einmal mehr hatte die 27-Jährige auf der Eisrinne von Igls fast nach Belieben das Geschehen dominiert und auch ihre Team-Kollegin Natalie Geisenberger in die Schranken verwiesen. Trotz einer Schrecksekunde vor dem ersten Durchgang, als Geisenberger Probleme mit ihrem Helmvisier hatte, sicherte sich die Olympia-Dritte aus Miesbach aber Platz zwei vor Weltmeisterin Erin Hamlin (USA).

22 eigene Erfolge, 99 für die seit 13 Jahren im Weltcup ungeschlagenen deutschen Rodel-Frauen: Hüfner konnte nach ihrem „Schnapszahl-Sieg“ den Wirbel um das am kommenden Wochenende beim Heim-Weltcup in Winterberg wohl anstehende Jubiläum nicht nachvollziehen. „Ich habe das nur sekundär im Hinterkopf“, betonte die Ausnahmefahrerin. Hinter Hüfner und Geisenberger trumpften auch die anderen deutschen Frauen auf: Anke Wischnewski wurde Vierte, Weltcup-Debütantin Carina Schwab fuhr auf Platz sieben.

Nur bei den Doppelsitzern gingen die deutschen Kufen-Asse im Jahr eins nach dem Rücktritt ihrer Erfolgsduos Patric Leitner/Alexander Resch und André Florschütz/Torsten Wustlich leer aus. Dennoch machte der Auftritt der jungen Garde Hoffnung: Die EM-Zweiten Tobias Wendl und Tobias Arlt verfehlten beim Debüt-Heimsieg der österreichischen Olympiasieger Andreas und Wolfgang Linger das Podest als Vierte nur knapp. „Wir haben es am Start verfahren“, sagte Wendl. „Sie haben den zweiten Platz verschenkt“, betonte Bundestrainer Loch.

Achtbar schlugen sich die Debütanten Toni Eggert/Sascha Benecken mit Rang sechs. Weniger Glück hatten Ronny Pietrasik/Christian Weise, die im zweiten Lauf stürzten und sich auf Platz 17 wiederfanden.

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