Rodler gerüstet für Fernziel Sotschi

Altenberg (dpa) - Nach dem WM-Siegeszug auf dem halben Weg nach Sotschi war der größte Widersacher der deutschen Rodler für das Fernziel Olympia schnell ausgemacht. „Russland wird der Hauptkonkurrent“, betonte Sportdirektor Thomas Schwab vom Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD).

Doch bange muss den Deutschen um die Gold-Garanten Felix Loch und Tatjana Hüfner nach der starken WM-Ausbeute im heimischen Altenberg nicht sein. „Wir können eine erfolgreiche Bilanz ziehen. Wir haben drei von vier Gold-Medaillen geholt“, sagte Schwab.

Die Deutschen waren einmal mehr die erfolgreichste WM-Nation, doch der Auftritt der Russen war wohl schon ein Vorgeschmack auf die Rennen bei Olympia 2014. Zum einen glänzte Albert Demtschenko: Der Olympia-Zweite von 2006 holte in Altenberg nach vielen vergeblichen Anläufen mit Silber sein erstes WM-Edelmetall. Und das mit 40 Jahren - zur Belohnung gab es noch ein zweites Silber in der Staffel.

Demtschenko wird bei den Heim-Winterspielen wohl das letzte Rennen seiner Karriere fahren. Die zweite große Olympia-Hoffnung der Russen hat dagegen noch alles vor sich: Tatiana Iwanowa ist mit 20 gerade halb so alt wie Demtschenko - aber nicht minder schnell. Hüfner musste bei ihrem vierten WM-Coup schon alles aufbieten, um die Europameisterin in die Schranken zu weisen. „Tatiana war saustark“, zollte die Olympiasiegerin ihrer Widersacherin Respekt.

Doch die Konkurrenz lauert auch woanders: Die Kanadier um Alex Gough, in der Team-Staffel Dritte, bauen nach und nach eine immer stärkere Mannschaft auf. Und die von ihren Weltmeistern Andreas und Wolfgang Linger angeführten österreichischen Doppelsitzer sind und bleiben eine Klasse für sich.

Mut macht den Verantwortlichen im deutschen Lager mit Blick auf Olympia 2014 vor allem die Dominanz von Hüfner und Loch. „Dass wir bei den Frauen gewonnen haben, war sehr wichtig für den Verband“, betonte Schwab. „Dafür habe ich Tatjana auch persönlich gedankt.“ Doch Sorgen gibt es auch: Die Lücke hinter Hüfner und der in Altenberg mit Bronze dekorierten Natalie Geisenberger ist zu groß. „Hinter den beiden haben wir ein Problem“, räumte Schwab ein.

Und bei den Männern? Da gibt es vor allem den „Teufelskerl“ Loch, wie ihn Schwab nennt. 22 Jahre ist der Berchtesgadener erst alt und hat doch schon ein Olympia-Gold und drei WM-Titel zu Buche stehen. „Ich bin ja noch jung. Ich kann bestimmt noch den einen oder anderen Titel gewinnen“, kündigt er an. Olympia 2014 und 2018 will Loch auf jeden Fall noch angehen. Keine rosigen Aussichten für die Konkurrenz.

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