„Immer Action!“: Die knifflige WM-Bahn von Altenberg

Altenberg (dpa) - 17 Kurven, 1387 Meter lang - die WM-Bahn in Altenberg ist alles andere als ein Selbstläufer.

„Das ist eine sehr anspruchsvolle Bahn. Da ist immer Action! Man muss sehr, sehr sauber fahren und hat eigentlich nie Zeit zum Verschnaufen“, beschreibt Rodel-Olympiasieger Felix Loch die knifflige Eisrinne. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa erklärt der WM-Favorit die Schwierigkeiten der Kunsteisbahn im Erzgebirge.

Für die athletisch starken deutschen Rodler geht es gleich gut los. „Der Start ist flach, das kommt uns guten Startern sehr entgegen“, sagt Loch. Nach wenigen Metern kommt mit Kurve eins die erste Herausforderung: „Die ist eher schwierig. Das ist eine starke Rechtskurve, da muss man schauen, dass man keinen Rutscher drin hat.“

Von Kurve drei an wartet mit dem Omega die erste Schlüsselstelle: „Ab hier wird es interessant“, erklärt der zweimalige Weltmeister. „Hier muss die Einfahrt ganz genau passen. Der Schwung, den man hier verpasst, fehlt einem danach.“ Kurve vier ist eine relativ lange Linkskurve: „Da muss man einen relativ starken Lenkeinsatz machen.“ Ganz anders sieht es in der nächsten Kurve aus. „In der Fünf darf man nicht zu viel machen, hier kann man relativ schnell umkippen.“

Nun geht es einmal rechts, einmal links - dann kommt Kurve acht. „Es ist wichtig, diese schön mitzunehmen“, sagt der 22-Jährige. Nach der nächsten Kurve folgt auf dem Weg zum Kreisel, der nächsten Schlüsselstelle, eine lange Gerade. „Am Anfang des Kreisels muss man mal kurz stark lenken. Entscheidend ist, dass man am Ende hoch genug raus fährt.“

Das richtige Timing ist auch in Kurve zwölf wichtig: „Hier darf man nicht zu früh sein“, erklärt der Olympiasieger, „sonst eiert man regelrecht auf die nächste Kurve zu.“ Diese ist eine Linkskurve: „Da geht es gut ums Eck herum, das ist schon ein richtiger Haken.“ In der Ausfahrt von Kurve 14 sieht Loch die dritte Schlüsselstelle auf dem Weg zu WM-Medaillen. „Die Ausfahrt muss einfach passen. Man muss möglichst mittig raus auf die Gerade.“

Doch auch die Gerade birgt Gefahren. „Sie ist leicht gebogen. Wenn man hier zu viel lenkt, biegt man schon mal schnell ab“, erklärt Loch. Kurve 16 sollte wieder früh angefahren werden. „Hier ist ein ganz schöner Druckpunkt.“ Noch Kurve 17 („Da fährt man die ganze Zeit an der Wand“), dann kommt endlich das Ziel. „Hier heißt es dann: Bremsen! Und dann schaue ich, welche Zeit ich gefahren bin.“

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