„Einfach schön“: Rodler Loch fährt in eigener Liga

Whistler (dpa) - Mit einer Demonstration seiner Klasse hat Rodel-Olympiasieger Felix Loch erneut die gesamte Weltelite düpiert und die Hoffnungen auf einen erfolgreichen WM-Winter genährt.

Auf seiner Gold-Bahn im kanadischen Whistler war der 22-Jährige nicht zu schlagen und fuhr vor seinen Teamkollegen Johannes Ludwig und David Möller einen überlegenen Erfolg heraus. „Zwei Rennen, zwei Siege: So kann es weitergehen. Es ist einfach schön“, sagte der Berchtesgadener nach seinem sechsten Weltcup-Streich. Dagegen verpassten die deutschen Doppelsitzer erneut die Podestränge.

Zwei Wochen nach seinem souveränen Auftaktsieg im österreichischen Igls war Loch auch auf der Hochgeschwindigkeitsbahn von Whistler eine Klasse für sich. In beiden Läufen fuhr er Bestzeit heraus, am Ende stand ein deutlicher Erfolg auf der Olympia-Bahn von 2010. „Ich habe hier jeden Lauf genossen“, sagte der zweimalige Weltmeister. „Der Schlitten läuft. Wenn es so weitergeht, freue ich mich schon auf die ganze Saison.“ Wie schon bei Olympia war die Strecke als Reaktion auf den damaligen Todessturz des Georgiers Nodar Kumaritaschwili verkürzt worden, dennoch raste Loch mit mehr als Tempo 145 auf Platz eins.

Hinter dem strahlenden Sieger durften sich auch die anderen deutschen Rodler freuen. Zwei Wochen nach seinem vierten Platz in Igls bestätigte Schnell-Starter Ludwig seine starke Form und wurde Zweiter vor Teamkollege Möller. „Das tut einfach nur gut. Nach dem vergangenen Winter, wo bei mir ja nicht so viel lief, habe ich mir einiges überlegt, auch einiges verändert. Deshalb bin ich umso glücklicher, dass es jetzt so gut läuft“, sagte der Oberhofer. Andi Langenhan als Vierter sowie Ralf Palik als Sechster komplettierten den starken Auftritt der deutschen Rodler. Dagegen landete der Italiener Armin Zöggeler abgeschlagen nur auf dem 13. Platz.

Lange Gesichter gab es bei den deutschen Doppelsitzern, die weiter auf ihren ersten Podestplatz warten müssen. Beim Sieg der österreichischen Olympiasieger Andreas und Wolfgang Linger kamen die Weltcup-Gesamtsieger Tobias Wendl und Tobias Arlt nicht über den sechsten Platz hinaus. Damit lag der Bayern-Express sogar noch hinter seinen Teamkollegen Ronny Pietrasik/Christian Weise sowie Toni Eggert/Sascha Benecken, die zeitgleich auf dem vierten Rang landeten.

„Sehr unzufrieden“ zeigte sich Bundestrainer Norbert Loch mit dem Auftritt seiner Doppelsitzer. „Geschlossen mannschaftlich waren wir gut. Aber halt nur gut und nicht sehr gut“, kritisierte Loch. „Wir waren nicht in der Lage, hier sehr sauber und gut zu fahren.“

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