Oberstdorfer Eistänzer EM-Siebte - Liebers Achter

Budapest (dpa) - Kleine Enttäuschungen bei den Eistänzern, dafür hat der Berliner Peter Liebers in der Kurzkür bei den Eiskunstlauf-Europameisterschaften einen starken achten Rang erreicht.

Oberstdorfer Eistänzer EM-Siebte - Liebers Achter
Foto: dpa

Mit ihrer komödienhaften Kür wurden die fünfmaligen deutschen Meister Nelli Zhiganshina und Alexander Gazsi aus Oberstdorf Siebte. Tanja Kolbe und Stefano Caruso aus Berlin beendeten ihren Auftritt als Elfte, drei Plätze schlechter als im Vorjahr. „Wir wussten, dass es vor Olympia sehr schwer wird. Das Preisgericht war nicht auf deutscher Seite“, sagte der gebürtige Chemnitzer Gazsi. Sie sicherten der Deutschen Eislauf-Union für die Titelkämpfe 2015 in Stockholm erneut zwei Startplätze.

In Abwesenheit der beiden europäischen Toppaare gewannen die Italiener Anna Cappellini/Luca Lanotte Gold vor den Russen Jelena Ilinych/Nikita Kazalapow. Bronze ging an die Briten Penny Coomes/Nicholas Buckland.

Mit persönlicher Höchstpunktzahl kämpfte sich Liebers trotz eines Sturzes in die Top Ten. „Ich kann mich über die Noten nicht beschweren“, sagte der 25-Jährige. Zwar bekam er einen Abzug von einem Punkt für den verpatzten vierfachen Toeloop, allein der Versuch wurde belohnt. Danach waren der dreifache Axel und die Kombination aus dreifachem Lutz und Toeloop vom Feinsten, so dass er 77,42 Zähler erhielt. „In der Kür will ich den vierfachen Toeloop zeigen, er klappte schon beim Einlaufen gut und wird immer stabiler“, sagte der Sportsoldat. „Es hat schon Vorteile, wenn man mal zwei Saisons ohne Verletzungen bleibt.“ Zudem wirke bei ihm die Nominierung für Sotschi wie eine Befreiung.

„15 Jahre habe ich auf Olympia hingearbeitet. Unser Psychologe hat zu mir gesagt, was nun kommt, ist der Tortenguss auf dem Kuchen“, sagte Liebers. Auch Trainerin Viola Striegler war mit ihm zufrieden: „Gut, dass er den Vierfachen versucht hat. Die jungen Männer vorn ballern hier doch schon was vor.“

Der 22 Jahre alte Franz Streubl aus Oberstdorf erreichte mit 59,96 Zählern auf Platz 19 das Finale der besten 24 Läufer. Mit einem Sturz bei der Kombination aus dreifachem Salchow und Toeloop verschenkte der EM-Debütant wichtige Punkte. Dagegen erwischte der spanische Titelverteidiger Javier Fernandez mit 91,56 Punkten eine Sternstunde in der Syma Hall der ungarischen Hauptstadt. Dahinter folgen vor der Kür am Samstag der Russe Sergej Woronow (85,51) und der Tscheche Tomas Verner (83,51).

Zuvor absolvierten die an Nackenschmerzen leidende Aljona Savchenko und Robin Szolkowy ein erstes gutes Aufwärmtraining vor dem Start am Freitag. „Ich habe meine Verletzung zu Hause gelassen, bei der Landung in Budapest war alles weg“, sagte die viermalige Europameisterin lächelnd. Keine Läuferin ist so tough wie die kleine gebürtige Ukrainerin, die sich seit Wochen mit Verspannungen im Rücken durch das harte Paarlauf-Training quält.

„Aljona ist eine Kämpferin“, sagte Trainer Ingo Steuer. Für ein erneutes Aufeinandertreffen mit den Europa- und Weltmeistern Tatjana Wolososchar und Maxim Trankow müssen die Chemnitzer fit sein, sonst ist ein Vergleich so kurz vor Olympia wertlos.

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