ISU-Präsidium gegen Boykott vor EM in Russland

Amsterdam (dpa) - Das Präsidium des Eisschnelllauf-Weltverbandes ISU hat sich gegen Boykottforderungen aus den Reihen der Aktiven vor der EM im Januar 2015 im russischen Tscheljabinsk gestellt.

„Es ist sinnvoll, Sport und Politik zu trennen. Ich kenne keinen einzigen Grund für eine Verlegung der Europameisterschaft. Dafür sind andere Instanzen zuständig“, sagte ISU-Vizepräsident Jan Dijkema im niederländischen Fernsehen NOS. Der niederländische Eislaufverband KNSB will die EM nicht boykottieren.

Wegen der Politik Russlands im Ukraine-Konflikt hatte Jan van Veen, der Trainer der niederländischen Team-Olympiasieger, einen Boykott empfohlen. Olympiasiegerin Ireen Wüst meinte: „In dem Land stimmt politisch gesehen nicht sehr viel. Meinem Gefühl nach ist es nicht richtig, in Russland meinen Titel zu verteidigen.“

Olympiasieger Sven Kramer forderte, dass die ISU das Problem lösen müsse, weil sie die Austragungsorte von Wettkämpfen bestimme. „Wenn man mich persönlich fragt, hätte ich es auch lieber gesehen, wenn die EM irgendwo anders stattfände“, sagte Kramer.

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