Rückenwind für Olympia : Walther gewinnt Viererbob - Lochner holt Gesamtweltcup
Königssee (dpa) - Mehr Rückenwind für Olympia geht nicht. Das deutsche Bobteam hat beim Weltcupfinale in Königssee alle Siege geholt und fährt nach Lösung der Materialprobleme mit breiter Brust nach Pyeongchang.
„Wir stehen mit unseren Piloten super da und haben eine ganz andere Grundvoraussetzung für Olympia. Doch unsere Herren und Damen brauchen am Tag X in Pyeongchang eine außergewöhnliche Leistung, um dort auf dem Podest zu stehen“, sagte Cheftrainer René Spies. Er will die Schmach von Sotschi, als die Bobpiloten erstmals seit 50 Jahren ohne Medaille geblieben waren, nun tilgen.
Mit Platz vier beim Weltcupfinale im Viererbob sicherte sich Johannes Lochner zum ersten Mal in seiner Karriere den Gesamt-Weltcupsieg in der Königsklasse. Den Tagessieg holte jedoch Nico Walther im FES-Bob, der mit seiner Crew Kevin Kuske, Alexander Rödiger und Eric Franke nach zwei Läufen 0,36 Sekunden Vorsprung vor dem Österreicher Benjamin Maier hatte. Dritter wurde der Lette Oskars Melbardis. Francesco Friedrich, der wie Lochner im Vierer auf die Wallner-Fabrikate setzt, fiel von Rang drei auf Platz sechs zurück und landete im Gesamt-Weltcup auf Rang zwei vor Walther.
Am Tag zuvor hatten die Deutschen den Dreifacherfolg knapp verpasst. Der viermalige Zweierbob-Weltmeister Friedrich siegte mit Thorsten Margis vor Lochner, der mit Christopher Weber fuhr. Walther lag mit Kevin Kuske nach dem ersten Durchgang noch auf Rang drei. Dann patzte er und musste Rang drei um 0,20 Sekunden dem Kanadier Justin Kripps überlassen. Kripps holte damit erstmals in seiner Karriere den Gesamtweltcup im kleinen Schlitten. Friedrich kam im Endklassement nach acht Rennen auf Rang zwei.