Schmach von Konigssee: Deutsche Bobteams enttäuschen
Königssee (dpa) - Die erfolgsverwöhnten deutschen Bobteams haben zwei Wochen vor Olympia die Schmach von Königssee erlebt. Erstmals in der EM-Geschichte blieben die Frauen ohne Titel, die Männer holten mit Thomas Florschütz im kleinen Schlitten und Francesco Friedrich im 4er wenigstens EM-Bronze.
Im parallel ausgetragenen Weltcup fuhren sie aber auch hinterher. Dabei fand das Rennen auf der Heimbahn in Königssee statt, wo keine andere Nation mehr Fahrten oder Tests als die Deutschen absolviert hat. Und zudem fehlten noch die Spitzenteams der Russen um Alexander Subkow.
„Die olympische Generalprobe hatten wir uns sicherlich anders vorgestellt. Wir hatten uns mehr vorgenommen und sind alle enttäuscht, dass es nicht funktioniert hat“, meinte Cheftrainer Christoph Langen. Alarmsignale ließ der Viererbob-Weltmeister Maximilian Arndt verlauten: „Wir haben auf der Bahn hier richtig Dresche bekommen. Wir wissen nicht genau warum, das müssen wir noch genau analysieren.“ Routinier Florschütz wollte vor Olympia keine Unruhe aufkommen lassen: „Das Ergebnis kann man vergessen, man muss es so hinnehmen. Das ist nicht unser Leistungsstand, das wissen wir auch.“
Ratlosigkeit machte sich schon nach dem Zweierbob-Rennen breit. Der Riesaer Florschütz landete als bester Deutscher auf Weltcup-Rang neun und wurde nur dank der nachträglichen Disqualifikation des Letten Oskars Melbardis EM-Dritter. Den Weltcupsieg holte sich der Kanadier Justin Kripps vor dem Schweizer Beat Hefti, der zugleich seinen EM-Titel aus dem Vorjahr verteidigte und auch noch im Vierer gewann. Dritter wurde der Kanadier Lindon Rush. Arndt belegte Rang zehn, Zweierbob-Weltmeister Friedrich wurde Zwölfter.