Deutsche Zweierbobs in Sotschi chancenlos

Krasnaja Poljana (dpa) - Die deutschen Zweierbob-Teams haben ihrer schwarzen Bilanz im Sliding Center Sanki ein weiteres trauriges Kapitel hinzugefügt. Ein Jahr nach dem historischen Olympia-Debakel von Sotschi fuhren die Deutschen auch beim Weltcup-Finale hinterher.

Deutsche Zweierbobs in Sotschi chancenlos
Foto: dpa

Youngster Johannes Lochner aus Stuttgart landete mit Joshua Bluhm auf Rang acht, die routinierte Cathleen Martini kam mit Christin Senkel im letzten Weltcup-Rennen ihrer Karriere auf Platz sieben von neun Teilnehmerinnen.

In Abwesenheit der WM-Favoriten Francesco Friedrich und Anja Schneiderheinze, die sich in der Heimat gezielt auf die Heim-Weltmeisterschaft in zwei Wochen in Winterberg vorbereiten, waren die Deutschen mit den kleinen Schlitten chancenlos. Am Start der Olympia-Bahn von 2014 konnte nur der 24-jährige Lochner als Dritt- und Viert-Bester mit der Weltspitze mithalten. Allerdings zahlte der Weltcup-Debütant in der Bahn Lehrgeld.

Viererbob-Weltmeister Maximilian Arndt hatte nach zwei Durchgängen 1,93 Sekunden Rückstand auf den Schweizer Rico Peter, der seinen ersten Weltcupsieg verbuchte. „Für mich war es im Zweierbob nur ein Warmup für das Vierer-Rennen, doch wir wurden wieder ganz schön verdroschen auf dieser Bahn“, sagte der Oberhofer Arndt, der von 16 Teilnehmern zusammen mit Anschieber Ben Heber nur Zwölfter wurde. Der Riesaer Nico Walther landete mit Andreas Bredau auf Rang zehn.

Den Weltcup-Gesamtsieg sicherte sich mit 1684 Punkten der Lette Oskars Melbardis, der im Rennen Zweiter vor Beat Hefti wurde. Der Schweizer (1636) landete im Gesamtklassement auf Platz zwei vor seinem Teamkollegen Peter (1449). Mit drei Saisonsiegen in nur sieben Rennen wurde Friedrich (1429) Vierter.

Bei den Frauen war die überragende US-Pilotin Elana Meyers Taylor auch in Sotschi nicht zu stoppen und sicherte sich mit dem sechsten Weltcup-Sieg die 8000 Euro Extra-Prämie der Russen, die zudem für jeden Athleten 750 Euro Antrittsgeld zahlten. Zugleich gewann sie erstmals in ihrer Karriere die Kristallkugel im Gesamt-Weltcup.

Ex-Weltmeisterin Martini, die sich beim Aufwärmen vor dem Rennen leicht am Sprunggelenk verletzt hatte, verabschiedete sich mit Platz sieben. Es war ihr 104. und zugleich letztes Weltcup-Rennen. Nach der WM in Winterberg beendet die Sächsin ihre Karriere. „Jetzt muss ich schnell die Verletzung auskurieren und den Kopf für die WM noch mal frei bekommen“, sagte Martini.

Die Oberhoferin Stefanie Szczurek kam mit Tamara Seer von neun Schlitten auf den letzten Platz. Tageszweite wurde die kanadische Olympiasiegerin Kaillie Humphries vor US-Pilotin Jamie Greubel Poser.

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