Deutsche Zweierbob-Teams enttäuschen - Holcomb siegt

Calgary (dpa) - Die deutschen Bobfahrer sind zum Auftakt der Olympia-Saison von der Konkurrenz überrascht worden. Beim ersten Weltcup in Calgary fuhren sie mit ihren Zweierbob-Schlitten nur hinterher.

Weltmeister Francesco Friedrich musste sich als bester Deutscher mit Rang sechs begnügen. Der Aufsteiger des vergangenen Winters, der sich im Januar in St. Moritz mit 22 Jahren zum jüngsten Zweierbob-Weltmeister der WM-Geschichte küren konnte, hatte mit Anschieber Jannis Bäcker nach zwei Durchgängen 44 Hundertstelsekunden Rückstand auf den siegreichen Steven Holcomb. Der Amerikaner fuhr mit Anschieber Steven Langton in 54,51 Sekunden Bahnrekord.

Auf den Rängen zwei und drei folgten die Schweizer mit Beat Hefti/Alex Baumann sowie das kanadische Duo Chris Spring/Jesse Lumsden. Viererbob-Weltmeister Maximilian Arndt aus Oberhof landete mit Anschieber Marco Hübenbecker auf Rang elf. Thomas Florschütz aus Riesa kam mit Bremser Kevin Kuske auf Platz zwölf.

Die guten Erfahrungen auf der Olympia-Bahn von 1988 erwiesen sich nicht als Vorteil. Im Februar 2012 waren beim bislang letzten Weltcup-Auftritt in Calgary Manuel Machata/Andreas Bredau sowie Arndt/Kuske auf die Ränge zwei und drei gefahren und hatten im großen Schlitten einen Doppelsieg gefeiert. Diesmal lagen die Podestränge schon nach den ersten 50 Metern in weiter Ferne. Die 1475 lange Kunsteispiste mit ihren nur 14 Kurven gilt in der Branche als „Starter-Autobahn“, weil es in diesem relativ einfachen Eislabyrinth vor allem auf einen guten Start ankommt.

Da lagen die Deutschen aber gleich zurück. Die Weltelite zauberte Spitzenstartzeiten von 5,07 Sekunden (Lette Oskars Melbardis) bis 5,09 Sekunden (Holcomb/Hefti) ins Eis. Friedrich, bei der WM in St. Moritz noch mit dem Starterpreis geehrt, kam auf 5,19 und 5,16 Sekunden. Der erstmals nach seinem Bänderriss im Fußgelenk mit voller Kraft startende Arndt schaffte 5,28/5,27 Sekunden, Florschütz hatte mit jeweils 5,21 Sekunden schon reichlich Rückstand. Denn der Vorsprung am Start vervielfacht sich auf den ersten Abschnitten und ist dann im unteren Teil nur mit einer fehlerfreien Fahrt sowie mit Spitzengeschwindigkeiten in der Bahn aufzuholen. Doch auch da verpassten die Deutschen die Bestmarken.

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